Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 45 vom Seite 3795 Fach 6 Seite 4637

Aufteilung von Kosten des Arbeitgebers für eine Arbeitnehmer-Auslandstagung

Anmerkungen zum

Walter Greite

Der VI. Senat des BFH hat in einer m. E. bahnbrechenden Entscheidung die Aufteilung von Kosten des Arbeitgebers für eine fünftägige Reise seiner Außendienstmitarbeiter nach Portugal in Arbeitslohn und Zuwendungen im betrieblichen Eigeninteresse (z. B. für Flug-, Hotel- und Verpflegungskosten) zugelassen. Bei der Reise handelte es sich um eine vom Arbeitgeber durchgeführte Jahrestagung seiner Außendienstmitarbeiter, die etwa je zur Hälfte Elemente einer Dienstreise (z. B. Fachvorträge) als auch einer sog. Incentive-Reise (z. B. touristisches Programm) beinhaltete. Der VI. Senat weicht damit ausdrücklich von seiner früheren Rechtsprechung ab, wonach die Zuwendung einer Reise grundsätzlich nur einheitlich entweder als Arbeitslohn oder als im betrieblichen Eigeninteresse erfolgt beurteilt werden konnte.

DokIDNWB CAAAB-67525. Rechtsgrundlage: § 8 Abs. 1, Abs. 2 Satz 1, § 12 Nr. 1 Satz 2, § 19 Abs. 1 Nr. 1, § 42d Abs. 1 Nr. 1 EStG; § 162 AO; § 11 Abs. 2 FGO. Vorinstanz: FG Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg, Urteil v. - 3 K 218/99, EFG 2003 S. 1779.

I. Sachverhalt und Problemstellung

Die Klägerin betreibt die Herstellung von und den Handel mit chemischen, pharmazeutischen und kosmetischen Erzeugnissen. In der Zeit vom...