Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StuB Nr. 12 vom Seite 531

Die Bilanzierung von Spielerwerten im Berufsfußball nach HGB und IFRS

Dr. Eberhard Steiner und Dipl.-Kffr. Beatrix Gross, beide München
Die Kernfragen:
  • Inwiefern stellen Spielerwerte Vermögensgegenstände nach HGB dar?

  • Was kommt alternativ in Betracht?

  • Welche Lösung lassen die IFRS zu?

I. Einleitung

Die Frage der Behandlung von Spielerwerten stellt sich seit der Professionalisierung des Fußballs. In England sind Regelungen für Spielertransfers bereits seit 1893 nachgewiesen. Mit der Entscheidung des EuGH im Fall Bosman kam es allerdings zu erheblichen Änderungen im Transfersystem des Berufsfußballs.

Die Aktivierung von Transferentschädigungen wirft fundamentale bilanzrechtliche und grundgesetzliche Fragen auf. Einerseits sind die erworbenen Spielerwerte von erheblicher Höhe und tangieren die wirtschaftliche Existenzfähigkeit der Fußballvereine, andererseits steht jedoch die Frage nach der Bilanzierung von Humankapital im Raum. Besondere Dynamik hat das Thema nicht nur durch die Umwälzungen aufgrund des Bosman-Urteils erlangt, sondern auch durch die Notierung von Fußballvereinen an der Börse. Diesen Schritt hat in Deutschland bisher nur die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA gewagt. Die Besonderheit der Bilanzierung von Fußballvereinen zeigt sich dort in der Bilanz. Hier halten sich immaterielle Werte (32,4 Mio €) und Sachanla...