Risiken bei der Bestellung von Kreditsicherheiten durch eine Aktiengesellschaft französischen Rechts

I. Einführung

Die Weltmärkte wachsen zusammen – hiermit haben wir uns im Zeitalter der sog. Globalisierung längst abgefunden. Grenzüberschreitender Wirtschaftsverkehr zieht neben vielschichtigen volkswirtschaftlichen Konsequenzen allerdings auch zahlreiche rechtliche Probleme nach sich. Der Beitrag widmet sich einem solchen juristischen Problem, welches seine Wurzel im französischen Gesellschaftsrecht hat, dessen Wirkungen jedoch über die Grenzen Frankreichs hinweg ausstrahlen. Es geht um die Frage nach den Wirksamkeitsvoraussetzungen einer von einer Aktiengesellschaft französischen Rechts – Société Anonyme (SA) – bestellten Kreditsicherheit. Virulent wird diese Frage aus Sicht eines deutschen Kreditgebers, wenn als Sicherheit für ein an die deutsche Tochtergesellschaft ausgereichtes Darlehen eine Bürgschaft (caution) oder Wechselbürgschaft (aval) der französischen Muttergesellschaft herein genommen wird. Das Gleiche gilt im Falle der Hereinnahme einer Garantie (garantie). Hierunter sind neben einer Garantieerklärung im eigentlichen Sinne auch sämtliche Maßnahmen zu verstehen, die wirtschaftlich einer Bürgschaft oder einer Wechselbürgschaft ents...3.12.1970