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IWB Nr. 17 vom Seite 3

Das Finanzierungs-„Greenium“ und potenzielle Auswirkungen auf die Verrechnungspreispraxis

Marco Heuer und Arif Hoti

S. 4

I. Hintergrund

[i]Positive Kosteneffekte für Emittenten „grüner“ FinanzanlagenNachhaltigen Finanzen und der damit verbundenen Berücksichtigung von Environmental, Social und Governmental („ESG“)-Kriterien kommt eine immer größere Bedeutung zu. Dies kann u. a. am steigenden Finanzvolumen „nachhaltiger Geldanlagen“ in Deutschland (Abb. 1) abgelesen werden. Dabei versteht man unter ESG-Kriterien bei Investitionsentscheidungen die Einbeziehung von Faktoren wie Umwelt, Soziales und nachhaltiger Unternehmensführung, insbesondere bei der Mittelverwendung. So stieg das nachhaltig investierte Gesamtvolumen 2024 auf 672,7 Mrd. €, was ungefähr einer Verdopplung verglichen mit dem Jahr 2020 entspricht. Laut einer Analyse der KfW ist allein in Deutschland fast die Hälfte der Privathaushalte offen für grüne Finanzanlagen. Im Zusammenhang mit diesen Nachfrageeffekten können sich positive Finanzierungskosteneffekte für Emittenten ergeben, wenn aufgenommene Finanzierungen als „grün“ (d. h. einem bestimmten Nachhaltigkeits-Kanon folgend) eingestuft werden. Diese Effekte werden als „Greenium“ – zusammengesetzt aus Green und Premium – bezeichnet (vgl. näher Frankfurt School of Finance & Management, 2023 unter https://go.nwb.de/wctzr).