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Die 11 wichtigsten Kennzahlen für das Produktionscontrolling
Beschreibung, Interpretation und Zielsetzung
Im Beitrag „Produktionscontrolling erfolgreich in KMU einsetzen“, NWB-BB 8/2025 S. 243, NWB BAAAJ-96048, wurde aufgezeigt, wie ein Produktionscontrolling in KMU aufgebaut werden kann. Ergänzend dazu werden im Folgenden mittels einer Kennzahlensammlung die für das Produktionscontrolling bedeutsamen Kennzahlen im Detail dargestellt. Dazu werden die einzelnen Kennzahlen mit ihrer Berechnungsformel sowie Zielsetzung und Funktion beschrieben.
Ausgewählte Kennzahlen aus der Produktion sollten regelmäßig und dauerhaft in das Berichtswesen aufgenommen werden.
Die Kennzahlen müssen nicht nur korrekt ermittelt, sondern auch richtig interpretiert werden.
Darüber hinaus sollten die Zielsetzung jeder Kennzahl sowie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Kennzahlen transparent und nachvollziehbar sein.
Da die Kennzahlen in das Unternehmenssteuerungssystem mit eingebunden werden sollten, ist es notwendig, sie regelmäßig zu messen; eine (nur) einmalige Auswertung ist in der Regel nicht sinnvoll.
Der Aufwand für die Ermittlung der ausgewählten Kennzahlen sollte verhältnismäßig sein.
I. Erläuterung der Kennzahlensammlung
Die nachfolgende Kennzahlensammlung stellt keine abschließende Aufzählung der Produktionskennzahlen dar und ist in Verbindung mit den Ausführungen in dem oben genannten Beitrag (NWB-BB 8/2025 S. 243, NWB BAAAJ-96048) zu betrachten. Beabsichtigt ist, die für den Erfolg eines Unternehmens wesentlichen Kennzahlen aus dem Produktionscontrolling mit in die Kennzahlensammlung aufzunehmen und dies auch nur insoweit, als deren Ermittlung zu keinem unverhältnismäßig hohen Aufwand führt.
Bei der Erstellung eines Kennzahlensystems muss sichergestellt werden, dass die Kennzahlen korrekt ermittelt und interpretiert werden. Des Weiteren muss die Zielrichtung einer jeden Kennzahl klar und deren Wechselwirkung mit anderen verwendeten Kennzahlen bekannt sein.
Der Aufbau eines Kennzahlensystems ist immer nur dann sinnvoll, wenn die Kennzahlen nachhaltig gemessen und in das Unternehmenssteuerungssystem mit eingebunden werden. Werden Kennzahlen nicht dauerhaft zur Steuerung und zur Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen genutzt, ist der Aufwand für die Erstellung des Kennzahlensystems vergebens. Einmalige Auswertungen sind für die Unternehmenssteuerung regelmäßig nicht zielführend.
II. Kennzahlensammlung im Detail
Die nachfolgende Kennzahlensammlung enthält sowohl die Erläuterung, wie die einzelnen Kennzahlen zu berechnen sind, als auch deren Aussage und Zielsetzung.
1. Auftragsreichweite (in Stunden)
Diese Kennzahl zeigt auf, welcher Arbeitsvorrat im Produktionsprozess jeweils zur Verfügung steht. Sie sagt aus, wie lange die bestehenden Aufträge den jeweiligen Produktionsprozess mit Arbeit versorgen, wenn keine neuen Aufträge eingehen.
Eine hohe Auftragsreichweite steht somit für eine gute Auslastung des Produktionsprozesses. Durch die Zusammenfassung gleichartiger Aufträge kann die Auslastung optimiert werden.
Allerdings kann dies dazu führen, dass die Aufträge dann nicht nach deren Eingangsreihenfolge abgearbeitet werden, was sich auf die Lieferzeit und die Termintreue auswirken kann. Dies gilt es stets zu beachten.