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BBK Nr. 4 vom Seite 177

Return on Investment für Projekte

Bewertung des Erfolgs und Identifizierung von Verbesserungspotenzialen

Jörgen Erichsen

Der Return on Investment (ROI) ist [i]Erichsen, Return on Investment für Projekte, Arbeitshilfe NWB JAAAJ-84565 eine Kennzahl bzw. ein Kennzahlensystem, um den Gesamterfolg eines Unternehmens oder von Unternehmensteilen, etwa Sparten, zu bewerten. Mit ihm werden die wichtigsten Werttreiber, die Einfluss auf das Ergebnis eines Unternehmens haben, übersichtlich dargestellt. Zu diesen Werttreibern gehören vor allem Nettoumsätze, variable und fixe Kosten sowie die Kapitalbindung im Umlauf- und Anlagevermögen. In der Regel gehört der ROI zu den Key Performance Indicators (KPI). Er lässt sich auch dazu nutzen, um zu planen und zu überprüfen, ob sich Projekte oder Investitionen rentieren und ermöglicht zudem einen unmittelbaren Vergleich mehrerer Vorhaben.

Kernaussagen
  • Mit dem ROI kann der finanzielle Gesamterfolg von Unternehmen oder Unternehmensteilen dargestellt werden, indem die erreichte Umsatzrendite mit der Kapitalbindung multipliziert wird.

  • Der ROI lässt sich in der Praxis auch dazu nutzen, den Erfolg von Projekten, etwa Investitionen oder Entwicklungen, zu bewerten.

  • Mithilfe von Szenarien können mögliche Schwachstellen aufgezeigt und Anreize für Verbesserungen erreicht werden.

Erichsen, ROI-Projekte, Arbeitshilfe NWB JAAAJ-84565

I. Was ist der Return on Investment (ROI)?

Mit [i]Darstellung der Gesamtrentabilität mit zwei Größendem ROI wird die Gesamtrentabilität eines Unternehmens abgebildet. Diese setzt sich zusammen aus der Umsatzrentabilität (Umsatzrendite) und der Umschlaghäufigkeit des eingesetzten bzw. für die Umsatzerzielung benötigten Kapitals. Werden beide Größen miteinander multipliziert, erhält man den ROI, der zeigt, wie sich der Gewinn sowohl im Verhältnis zum Umsatz als auch zum eingesetzten Kapital rentiert. Der ROI ist auch unter dem Namen DuPont-Kennzahlensystem bekannt, da er von dieser Firma erstmalig eingesetzt worden ist. S. 178

Ein [i]Umsatzrendite und Kapitalumschlagwesentlicher Vorteil des ROI ist, dass der Unternehmenserfolg nicht „nur“ den operativen Part, die Umsatzrendite, darstellt. Er zeigt auch, mit welchem Kapitaleinsatz das gelungen ist. Je höher die Umsatzrendite, desto erfolgreicher arbeitet ein Unternehmen im ureigenen geschäftlichen Metier. Da die Umsatzrendite stark branchenabhängig ist, lassen sich an dieser Stelle keine grundlegenden Aussagen zur Güte tätigen. Sie sollte aber mindestens auf dem Niveau der Branche oder darüber liegen. Beim Kapitalumschlag hingegen gibt es konkrete Orientierungsgrößen für gute Ausprägungen: Er sollte mindestens bei 1,0 oder höher liegen. Dann fließt über den Umsatzprozess mehr Geld zurück, als benötigt wird, um ihn zu erzielen, was günstig ist – und umgekehrt.

Der ROI wird meist jährlich erstellt, weil es unterjährig oft schwierig ist, an konsistente Daten zu gelangen, vor allem bei den Vorräten, wenn Unternehmen z. B. Halbfertigprodukte im Lager haben, deren Bewertung oft aufwändig ist. Die grundlegenden Zusammenhänge beim ROI zeigt Abb. 1.

Praxishinweis:

In der Praxis sollte vom investierten Kapital noch das sogenannte „Abzugskapital“ subtrahiert werden, zumindest wenn es sich um größere Positionen handelt. Abzugskapital ist das Kapital, das einem Unternehmen quasi „zinsfrei“ zur Verfügung steht und daher keine Kapitalbindung verursacht, z. B. Lieferantenverbindlichkeiten oder erhaltene Anzahlungen.