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BFuP Nr. 6 vom Seite 686

Bologna – Anspruch und Wirklichkeit. Zur Begutachtung von Hochschulen außerhalb Deutschlands nach den Standards und Leitlinien zur Qualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum

Schwerpunktthema: Aktuelle Aspekte der Hochschullehre

Prof. Dr. Britta Bergemann, Hochschule Heilbronn und Prof. Dr. Dr. Niels Bergemann, Universität Trier

Mithilfe des sogenannten Bologna-Prozesses sollen Hochschulabschlüsse innerhalb Europas vergleichbar gemacht werden. Das umfängliche System zur Evaluierung und Attestierung der Qualität von Forschung und Lehre schließt die europäischen Grundwerte, insbesondere die akademische Freiheit, mit ein. Seit einigen Jahren wird das System nun auch in nicht-europäischen Ländern eingesetzt. Am Beispiel von Wirtschaftshochschulen ist zu fragen, mit welchem Zweck die der Qualitätssicherung zugrunde gelegten Kriterien auch in Autokratien Anwendung finden und welche Rolle die im Rahmen des Bologna-Prozesses gegründeten Qualitätssicherungsagenturen einnehmen.

1 Einführung

Angesichts des Leitbilds einer europäischen Wissensgesellschaft stellt die Hochschulbildung einen entscheidenden Faktor für die sozioökonomische und kulturelle Entwicklung dar. Die europäischen Hochschulen spielen damit eine zentrale Rolle in der Wissensökonomie der Zukunft, die eine europäische Bildungs-, Forschungs- und Innovationsgemeinschaft zum Ziel hat.

Eine der Hauptaufgaben im Rahmen der Erreichung dieses Ziels ist die grenzüberschreitende Anerkennung von Hochschulcurricula und -abschlüssen. Um internationale Vergleichbarke...