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IWB Nr. 21 vom Seite 3

Wirtschaftsnobelpreis 2024: Zur Relevanz guter (Steuer-)Institutionen

Dr. Björn Heidecke und Laura Watermann

S. 4

I. Hintergrund

[i]Der Wirtschaftsnobelpreis 2024 geht an US-Forscher aus dem Bereich der WohlfahrtsökonomieDer diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften wurde an Daron Acemoglu, James Robinson und Simon Johnson für ihre Arbeit im Bereich der Wohlfahrtsökonomie verliehen. Die drei Forscher erklären Unterschiede im Einkommensniveau zwischen Staaten anhand von politischen und ökonomischen Institutionen. Zu letzteren gehören beispielsweise der Schutz von Eigentumsrechten und die Marktwirtschaft, aber auch das Steuersystem nebst Verwaltung und Gesetzgebung. Abbildung 1 zeigt, wie sich die Qualität der Gesetzgebung, die Effektivität des Staates und die Korruptionskontrolle, also politische Institutionen, die auch das Steuersystem beeinflussen, seit 2014 in ausgewählten Staaten entwickelt haben. Deutschland hat im globalen Vergleich gute Institutionen. Bei der Korruptionskontrolle und der Qualität der Gesetzgebung liegt Deutschland sogar konstant unter den oberen 10 %.

[i]Deutschland rutscht bei der Staatseffektivität ab Im internationalen Vergleich hat Deutschlands Effektivität des Staates abgenommen. Ähnliche Entwicklungen sind in den USA, in Frankreich und sehr deutlich in Polen zu sehen. Abbildung 2 legt einen Fokus auf steuernahe Institutionen. Seit 2024 misst die Weltbank das allgemeine Geschäftsumfeld in zunächst ...