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NWB Nr. 11 vom Seite 730

Die Konkretisierung einer angemessenen Verzinsung bei Konzerndarlehen

Ein praktikabler Lösungsansatz

Dr. jur. Marcel Schulze

Die fremdübliche Verzinsung von Gesellschafterdarlehen – auch im Rahmen von konzerninternen Verrechnungspreisen – scheint eine beinah unendliche Geschichte von Versuchen, einen objektiven Zinssatz zu ermitteln, der bestenfalls steuerrechtlich nicht oder kaum angreifbar ist. Wie bei Unternehmensbewertungen mit ihren verschiedensten Unternehmensbewertungsverfahren, wird auch beim materiellen Fremdvergleich zur Ermittlung der Fremdüblichkeit der Zinshöhe eine Vielzahl möglicher Deutungen, Zielrichtungen, Annahmen, persönlicher Geneigtheiten und Eventualitäten ins Spiel gebracht. Nimmt man diese genauer unter die Lupe, ergeben sich daraus meist potenzierte Einwendungen und eine nicht weniger erhebliche Bandbreite an Werten bzw. – bei Kreditkonditionen – Zinssätzen. Offenbar ist man geneigt, alle subjektiven als auch objektiven Kriterien und wirtschaftlichen Erwägungen einer Kreditvergabe in einer Formel vereinen zu wollen, um damit den Vorstellungen aller Verfahrensbeteiligten zu entsprechen. Dabei werden allerhand Kriterien bemüht, die bei einer Kreditvergabe unter fremden Dritten den Kreditnehmer und den Kreditgeber zu einem Abschluss eines Darlehensvertrags zu bestimmten Konditionen...