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BFuP Nr. 1 vom Seite 93

Vermögensteuer in Deutschland: Bewertung von Grundvermögen nach dem schweizerischen Modell? – Kritische Analyse anhand der Ausgestaltung im Kanton Zürich

Schwerpunktthema: Rechnungs- und Prüfungswesen

Univ.-Prof. Dr. Stephan Meyering, Dr. Sandra Müller-Thomczik und Dipl.-Kffr. Andrea Dekinger

Die Vermögensteuer wurde 1995 in Deutschland für verfassungswidrig erklärt. Dabei beschränkte sich die Kritik jedoch auf die Bewertung von Grundvermögen. Ein Blick auf die Grundsteuerreform zeigt, dass diese die Bewertungsproblematik nicht ohne Weiteres lösen kann. Eines der wenigen die Vermögensteuer erhebenden Länder ist die Schweiz. Es stellt sich die Frage, ob eine Orientierung an Bewertungsregeln für Grundvermögen der Schweiz die deutschen verfassungsrechtlichen Mängel beheben könnte. Aus Sicht der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre ist in analytisch-normativer Perspektive dabei insbesondere die genaue Ausgestaltung der verfassungsrechtlichen Analysekriterien zu klären. Diese werden im folgenden Aufsatz erarbeitet und auf die einschlägigen Schweizer Vorschriften angewendet. Dabei zeigt sich, dass eine Orientierung an den Schweizer Regelungen zwar grundsätzlich möglich wäre, ein Anpassungserfordernis jedoch in einer derart ausgeprägten Art und Weise besteht, dass ein Mehrwert zu bezweifeln ist.

1 Einleitung

Die Forderung nach einer Vermögensteuer wird, namentlich durch die Vermögensungleichheit in Deutschland motiviert, immer wieder hörbar. Auch in der Diskussion über Corona-Hi...