Düstere Aussichten, aber auch ein paar Lichtblicke
Die deutschen Unternehmen haben schwierige Jahre hinter sich: Erst legte die Pandemie die Wirtschaft lahm, dann trieb der Krieg in der Ukraine die Preise für Energie in die Höhe. Hinzu kommen gewachsene Probleme wie der Fachkräftemangel und das Haushalts-Desaster. Die Folgen lassen sich in der vor Kurzem durchgeführten Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gut ablesen: 30 von 47 befragten Verbänden bewerten die aktuelle Lage schlechter als vor einem Jahr. Sorgen macht auch der Ausblick: Gerade einmal neun Verbände rechnen damit, 2024 mehr zu produzieren, 23 Verbände sind pessimistisch und glauben, dass 2024 noch schlechter wird als das vergangene Jahr.
Doch bevor wir in Trübsal verfallen, sollten wir auch ein paar Lichtblicke nennen, die diese Entwicklung verlangsamen oder sogar stoppen könnten.
Da ist zum einen das vor Kurzem verabschiedete Zukunftsfinanzierungsgesetz, das die steuerrechtlichen Begünstigungen bei Mitarbeiterkapitalbeteiligungen ausweitet und somit ein wirkungsvolles Instrument gegen den Fachkräftemangel sein kann. Was sich durch das neue Gesetz geändert hat, erläutert Dr. Christian Sielaff .
Ein Problem, was sich in den letzten Jahren bereits abzeichnete und sich erst in Zukunft voll auswirken wird, ist die Unternehmensnachfolge. Tausende Unternehmen haben sich zu spät gekümmert und müssen „plötzlich“ eine geeignete Nachfolgelösung finden. In diesem Zusammenhang könnte die seit Mitte 2023 geltende Stiftungsreform ein Lichtblick sein. Denn durch sie wird die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mehr Rechtssicherheit erhalten und damit als Rechtsform noch attraktiver werden – auch im Rahmen der Nachfolge. Dr. Christian Steiner stellt die Einzelheiten detailliert vor.
Gebühren sowie mögliche negative Auswirkungen auf Kundenbeziehungen sind der Grund dafür, dass viele Unternehmen die Finanzierungform Factoring meiden. Andererseits wissen wir: Liquidität ist zwar nicht alles, aber ohne Liquidität ist alles nichts. Factoring kann daher gerade für KMU in Krisenzeiten sinnvoll sein. Vorteile, Beispiele und Auswahlkriterien für den Factoring-Partner nennt Sergej Dubowik .
Alle Kunden sind bereits angeschrieben und es ist kein Umsatz mehr zu erwarten? Dann schauen Sie doch mal genauer hin! Denn jedes Unternehmen hat „schlummernde“ Kunden, die es gerade aus den Augen verloren hat oder zu denen einfach schon seit Langem kein Kontakt mehr bestand. Carl-Dietrich Sander beschreibt , wie Sie dieses Thema für Ihre Beratung nutzen können und Ihren Mandanten damit zu mehr Umsatz verhelfen können.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Lage entwickeln wird. Ich wünsche Ihnen eine positive Sicht auf die Dinge und alles Gute für 2024!
Beste Grüße
Heiko Lucius
Fundstelle(n):
NWB-BB 2/2024 Seite 33
NWB WAAAJ-57083