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BFuP Nr. 6 vom Seite 754

Betriebswirtschaftslehre und „gesunder Menschenverstand”

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre – 75 Jahre BFuP

Univ.-Prof. Dr. habil. Thomas Hering, Hagen (Westf.)

Dieser Beitrag widmet sich aus Anlaß des Jubiläums „75 Jahre BFuP” dem Verhältnis von Betriebswirtschaftslehre (BWL) und „gesundem Menschenverstand”. Die hier ausgearbeitete BWL-Definition scheut sich nicht, eine oft in mißgünstiger Absicht betonte Nähe der BWL zur Alltagsvernunft als Auszeichnung unseres Fachs zu werten. Neben einem geschichtlichen Beispiel für vernünftige Führungsgrundsätze wird die Vereinbarkeit des Wirtschaftlichkeitsprinzips mit dem kategorischen Imperativ gewürdigt. Vier ausgewählte Fälle gutstrukturierter Probleme aus Finanzmathematik und Optimierungstheorie zeigen exemplarisch die Bedeutung intuitiv einleuchtender Lösungsideen auf. Hieraus ergibt sich die Erkenntnis der Nützlichkeit und Notwendigkeit subjektiv vernünftig erscheinender heuristischer Planung im realen Normalfall schlechtstrukturierter betriebswirtschaftlicher Probleme.

1 Betriebswirtschaftslehre als Vernunftlehre der Unternehmensführung

Der sog. „gesunde Menschenverstand” gilt als weitgehend bildungs-, aber nicht ganz intelligenzunabhängige Richtschnur der Alltagsvernunft. Er leitet einfach durch unmittelbare Erkenntnis, Einsicht, Anschauung oder Eingebung, oftmals dazu im Einklang mit einem be...