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IWB Nr. 20 vom Seite 847

Fremdübliche Renditen von Vertriebsunternehmen

Der OECD-Diskussionsvorschlag – ein halber Schritt in die richtige Richtung

Dr. Thomas Bittner und Dr. Isabel Ruhmer

[i]OECD, Konsultationspapier v. 17.7.2023 unter https://go.nwb.de/jynm9Die OECD hat am mit dem Konsultationspapier „Pillar One – Amount B“ einen neuen Ansatz veröffentlicht, der darauf abzielt, die Bestimmung fremdüblicher Renditen für wenig komplexe Vertriebsfunktionen zu vereinfachen. Der Ansatz soll die Bestimmung fremdüblicher Umsatzrenditen anhand von Datenbankstudien ersetzen, indem für bestimmte Typen von Vertriebsgesellschaften industriespezifische Bandbreiten von angemessenen Umsatzrenditen festgelegt werden. Da sich der Ansatz auf Unternehmen aller Größenklassen und Industrien bezieht, sofern sie physische Waren im Wege des Großhandels vertreiben, ist er für die Mehrzahl der internationalen Konzerne relevant. Im Folgenden stellen wir den Vorschlag der OECD vor. Wir argumentieren, dass dieser zwar eine wünschenswerte Vereinfachung und damit ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber für die Praxis nicht weit genug geht. Zudem schlägt er Umsatzrenditen für Vertriebsunternehmen vor, die in der Praxis in vielen Fällen zu hoch sein dürften. Wir entwickeln daher weitergehende Vereinfachungsvorschläge zur Bestimmung fremdüblicher Renditen für Vertriebsgesellschaften.

Kernaussagen
  • Die von der OECD angestrebte Vereinfachung der Bestimmung fremdüblicher Nettorenditen für Routinevertriebsunternehmen im Rahmen der Arbeiten zu Pillar One – Amount B ist grds. zu begrüßen.

  • Der Anwendungsbereich der geplanten Neuregelungen ist jedoch zu eng gefasst, die Neuregelungen selbst sind zu komplex und führen zu betriebswirtschaftlich unplausiblen Ergebnissen.

  • Durch eine weitere Fassung des Anwendungsbereichs und eine Vereinfachung der aktuell vorgeschlagenen Preismatrix für Routinevertriebsunternehmen würde die OECD ihrem Ziel deutlich näher kommen.