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USt direkt digital Nr. 18 vom Seite 17

Teil I: Einführung der E-Rechnung in Deutschland und anderen EU-Staaten

Vergleich von Sondermaßnahmen in Abweichung zur MwStSystRL gem. Art. 395 MwStSystRL

Dr. Nathalie Harksen und Felix Radtke

Vor dem Hintergrund neuer legislativer Vorhaben auf EU-Ebene (sog. „ViDA“-Vorschläge der EU-Kommission) hat die Bundesregierung nun im Rahmen eines „Jahressteuergesetzes 2023“ Vorschläge zur Einführung von obligatorischen elektronischen Rechnungen (E-Rechnungen) im B2B-Bereich vorgelegt. Diese Vorschläge können bereits zum zur praktischen Realität für den umsatzsteuerlichen Unternehmer in Deutschland werden. Der folgende zweigeteilte Beitrag beleuchtet daher in dieser und der nächsten Ausgabe die geplante Neuregelung in Deutschland, auch im Kontext der MwStSystRL, und wirft einen begleitenden Blick auf weitere EU-Mitgliedstaaten, in denen die elektronische Rechnung schon Realität ist oder ebenfalls eingeführt werden soll.

I. Hintergrund

Mehrwertsteuerbetrug und Mehrwertsteuerhinterziehung sind seit jeher ein Hauptproblem im unionsweit harmonisierten Mehrwertsteuersystem. Hieraus ergeben sich jährlich für die EU-Mitgliedsstaaten erhebliche Steuermindereinnahmen. Die sog. „Mehrwertsteuerlücke“, als geschätzte Differenz zwischen den erwarteten und tatsächlichen Mehrwertsteuereinnahmen, betrug etwa allein im Jahr 2020 nach Schätzungen der EU-Kommi...