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NWB-BB Nr. 6 vom Seite 174

Abwanderungstendenzen von Mitarbeitern mit einer einzigen Kennzahl aufdecken

Mit neuem Tool „Personalabwanderungsrisiko“ in der NWB Datenbank

Dipl.-Betriebsw. Jörgen Erichsen

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist allgegenwärtig. Wir befinden uns aktuell in einer Situation, in der es nicht nur immer schwieriger ist, Mitarbeiter einzustellen, sondern auch, gute Fachkräfte zu halten. Daher sollten Unternehmer versuchen, Abwanderungstendenzen vor allem bei Führungs- und Schlüsselmitarbeitern so früh wie möglich zu erkennen. Nur dann gibt es noch Möglichkeiten, gegenzusteuern und Beschäftigte durch geeignete Maßnahmen zu halten. Der Beitrag zeigt, wie Sie Abwanderungstendenzen von Beschäftigten mithilfe der Punktwertmethode – auch Scoringmethode oder Nutzwertanalyse genannt – und der sich daraus ergebenden Kennzahl „Personalabwanderungsrisiko“ ermitteln können. Mit dem in der NWB Datenbank passenden Berechnungsprogramm „Personalabwanderungsrisiko“, NWB GAAAJ-37362, kommen Sie schnell zum Ergebnis.

Personalabwanderungsrisiko – Berechnungsprogramm, NWB GAAAJ-37362

Kernaussagen
  • In Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel müssen Arbeitgeber zunehmend Anstrengungen unternehmen, um Mitarbeiter zu akquirieren und zu halten.

  • Mit der Kennzahl „Personalabwanderungsrisiko“ können Abwanderungstendenzen von wichtigen Mitarbeitern frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

  • Die Kennzahl kann auch gut in Jahresgespräche eingebunden werden.

  • Die Excel-Arbeitshilfe „Personalabwanderungsrisiko – Berechnungsprogramm“ ermittelt die Kennzahl mithilfe der Punktwertmethode in nur wenigen Schritten.

I. Wozu eine Kennzahl Personalabwanderungsrisiko?

Gute Mitarbeiter zu finden und zu halten, ist für viele Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischer Entwicklung zu einem Problem geworden, das im Extremfall sogar in eine Insolvenz münden kann. Einen Mitarbeiter zu finden bzw. ihn ggf. zu ersetzen, führt zudem zu hohen Kosten, u. a. für Beratung, Anzeigenschaltung, Auswahl, Einarbeitungszeit und meist höheren laufenden Kosten. Denn ein neuer Beschäftigter bekommt sehr oft ein höheres Entgelt als der vorherige Stelleninhaber, auch wenn dieser mehr Berufserfahrung hatte.

Umso wichtiger ist es für Unternehmen, über ein Instrument zu verfügen, mit dem man das Abwanderungs- oder Kündigungsrisiko von Mitarbeitern erkennen und bewerten kann. Genau das ist das Ziel der Kennzahl Personalabwanderungsrisiko. Zwar lässt sich mit der Kennzahl keine absolut zuverlässige Risikobestimmung durchführen, da man immer wieder auf Schätzungen und Annahmen zurückgreifen muss und keinem Mitarbeiter wirklich „in den Kopf sehen kann“. Da sich die Kennzahl aber aus mehreren Faktoren zusammensetzt, ist eine mehrdimensionale und differenzierte Betrachtung möglich, mit der zumindest das grundsätzliche Abwanderungsrisiko relativ zuverlässig eingeschätzt werden kann. Bei erkennbaren bzw. größeren Risiken lassen sich dann frühzeitig gezielte Maßnahmen einleiten. Zusätzlich können die Ergebnisse der Kennzahl gut genutzt werden, um die jährlichen Mitarbeitergespräche abzurunden bzw. zu vervollständigen.

II. Einbindung Mitarbeitervertretung prüfen

Beim Einsatz der Kennzahl sollte geprüft werden, ob bzw. wie der Betriebsrat einzubinden ist. Auch wenn es im Zweifel keine gesetzliche Verpflichtung geben sollte, ist eine offene und ehrliche Kommunikation für alle Beteiligten enorm wichtig. Denn das Ziel des Einsatzes der Kennzahl ist es nicht, Mitarbeiter in ihrer Arbeit zu beeinträchtigen. Ganz im Gegenteil: Beschäftigte sollen sich wohler fühlen als bisher und damit motiviert werden, im Betrieb zu bleiben und dort wie bisher gewohnt und zuverlässig zu arbeiten. Insofern dient die Kennzahl Personalabwanderungsrisiko vor allem dazu, MitS. 175arbeiter gezielt zu fördern, ihr Potenzial möglichst umfassend zu nutzen und ihren Arbeitsplatz zu erhalten.

III. Vorgehensweise

Die Kennzahlenbildung erfolgt in mehreren Schritten mit einem Punktwertverfahren, bei dem mehrere Faktoren mit unterschiedlichen Gewichten berücksichtigt werden.

Download-Tipp

Die nachfolgenden Schritte können Sie mit der Arbeitshilfe „Personalabwanderungsrisiko – Berechnungsprogramm“, NWB GAAAJ-37362, nachvollziehen. Mit dem Tool erhalten Sie die Kennzahl für einen Mitarbeiter auf nur einem einzigen Arbeitsblatt (vgl. Übersicht 1).