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IK Nr. 4 vom Seite 15

Deutsche Wirtschaftsgeschichte: Die Weimarer Republik zwischen Inflation und Deflation

Alexander Moritz

Zum ersten Mal seit 50 Jahren erleben wir aktuell eine Phase mit spürbar steigenden Preisen. Jedoch können wir nicht ansatzweise erahnen, wie sich die Menschen vor genau 100 Jahren gefühlt haben, als die Reichsmark im Inflationsjahr 1923 so stark an Kaufkraft verlor, dass der Tageslohn bereits am Abend wertlos war und eine Tageszeitung 100 Milliarden Reichsmark kostete. Und dabei stand noch eine weitaus gravierendere Krise, die Weltwirtschaftskrise ab 1929, bereits kurz bevor.

Die deutsche Inflation

Die Ursachen: Kriegsfinanzierung und Reparationszahlungen

Um diesen rasanten Wertverlust der deutschen Währung im Jahr 1923 zu verstehen, muss man in die Zeit des 1. Weltkrieges zurückblicken, denn der Auslöser der Inflation lag in der unseriösen Kriegsfinanzierung. Bis zu Kriegsbeginn war die deutsche Währung eine Goldkernwährung, was bedeutet, dass die umlaufende Bargeldmenge zu einem Drittel durch Gold gedeckt wurde. Dies ermöglichte der Reichsbank, dass Banknoten jederzeit in die entsprechende Menge an Gold eingetauscht werden konnten (10 Mark entsprachen bspw. 3,6 Gramm Feingold). So wurde das Vertrauen der Bevölkerung in die Währung sichergestellt. Die restlichen zwei Drittel wurden ...

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