Das Bilanzsteuerrecht war in den letzten Jahren durch eine Vielzahl für die Beratungspraxis relevanter Entscheidungen geprägt. Nachfolgend soll eine überblicksartige Darstellung der aktuellen finanzgerichtlichen Rechtsprechung zum Bilanzsteuerrecht erfolgen. Die Auswahl der dargestellten Entscheidungen orientiert sich dabei an einer möglichst breiten Themenauswahl innerhalb des Bilanzsteuerrechts. Der X. Senat des BFH hat sich im Jahr 2021 mit der Frage der Geringfügigkeit bei Rechnungsabgrenzungsposten befasst, worauf der Gesetzgeber im JStG 2022 sogar mit der Kodifizierung einer solchen Grenze in § 5 Abs. 5 Satz 2 EStG reagiert hat. Praktisch relevant ist auch die Entscheidung des VIII. Senats des BFH, welche sich mit dem Nachweis der fast ausschließlichen betrieblichen Nutzung im Zusammenhang mit Investitionsabzugsbeträgen befasst. Hier scheint die Finanzverwaltung nach wie vor divergierender Auffassung zu sein. Zudem sollen aufgrund legislativer Änderungen noch Entscheidungen zur Abzinsung von Verbindlichkeiten sowie zur verkürzten tatsächlichen Nutzungsdauer bei der Gebäude-AfA dargestellt werden, wobei sich zu letzterem die geplante Gesetzesänderung im JStG 2022 nicht durchgesetzt hat.