Aufteilung der Vorsteuerbeträge nach § 15 Abs. 4 UStG

BMF, Schreiben vom 20.10.2022 - III C 2-S 7306/19/10001:003, 2022/1029175 und BMF, Schreiben vom 18.11.2022 - III C 2-S 7306/19/10002 :002, 2022/1107878

Mit den vorstehenden BMF-Schreiben hat die Finanzverwaltung nach langer Zeit endlich ihre bisherige und mittlerweile veraltete Auffassung zur Aufteilung von Vorsteuerbeträgen nach § 15 Abs. 4 UStG aktualisiert. Dabei wurde diese deutlich näher an die maßgeblichen Entscheidungen des EuGH und BFH angelehnt, auch wenn nicht alle Wünsche und Anregungen aus der Praxis aufgegriffen wurden. Für die Steuerpflichtigen bedeutet die Umsetzung und Anwendung für alle offenen Fälle jedenfalls eine deutliche Rechtssicherheit. Nachstehend sollen die wesentlichen Aussagen nachgezeichnet werden.

I. Adressierte Entscheidungen

BFH, Urteil vom 22.8.2013 – V R 19/09, BFH, Urteil vom 7.5.2014 – V R 1/10, BFH, Urteil vom 3.7.2014 – V R 2/10, BFH, Urteil vom 10.8.2016 – XI R 31/09, BFH, Urteil vom 16.11.2016 – V R 1/15, BFH, Urteil vom 26.4.2018 – V R 23/16, BFH, Urteil vom 23.10.2019 – XI R 18/17, BFH, Urteil vom 23.10.2019 – V R 46/17 und BFH, Urteil vom 11.11.2020 – XI R 7/20 sowie EuGH, Urteil vom 8.11.2012 – C-511/10, BLC Baumarkt und EuGH, Urteil vom 9.6.2016 – C-332/14, Wolfgang und Dr. Wilfried Rey Grundstücksgemeinschaft.

II. Grundsatz

Sofern ein Unternehmer die für sein Unterneh...