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NWB Nr. 10 vom Seite 662

Der Einkünftedualismus als Kernproblem der Zehnjahresfrist bei Immobilienveräußerungen nach § 23 EStG – ein Reformvorschlag

Lara-Luisa Schulte

Die aktuelle Inflationsrate sowie der seit Langem anhaltende Wohnraummangel führen zu einem Umschwung auf dem Immobilienmarkt. Investoren sehen in Immobilien weiterhin eine rentable Kapitalanlage und profitieren von der Steuerfreiheit bei Veräußerungen außerhalb der Zehnjahresfrist. Doch die vielfach diskutierte Abschaffung der Zehnjahresfrist löst die Kernproblematik nicht. Wenn auch steuerrechtlich nur konsequent, hätte die Abschaffung der Zehnjahresfrist eine grundlegend neue Beurteilung der Erfassung von Veräußerungsgewinnen aller Wirtschaftsgüter, die zuvor zur Erzielung von Überschusseinkunftsarten genutzt wurden, zur Folge.

Forderung nach einer Reform der Besteuerung von privaten Veräußerungsgeschäften

Die Problematik mangelnden Wohnraums haben verschiedene politische Parteien erkannt. So wurden u. a. eine Bodenwertzuwachssteuer sowie ein Anti-Spekulationsgesetz vorgeschlagen mit dem Ziel, den Anreiz der Anschaffung einer Immobilie als Kapitalanlage zu verhindern und derzeit ausgeübte Spekulationen auf Wertzuwächse zu verringern. Bereits mit dem Unternehmensteuerreformgesetz 2008 wurde die Besteuerung von privaten Veräußerungsgeschäf...