Einkommensteuer | Trennungsunterhalt durch Naturalleistungen

(1) Die auf einem entgeltlichen Rechtsverhältnis beruhende Überlassung einer Wohnung an den geschiedenen oder dauerhaft getrennt lebenden Ehegatten unterfällt nicht S. 53dem Anwendungsbereich des § 10 Abs. 1a Nr. 1 EStG. (2) Dagegen handelt es sich bei einer unentgeltlichen Nutzungsüberlassung um Naturalunterhalt, der in sinngemäßer Anwendung von § 15 Abs. 2 BewG in Höhe der ortsüblichen Miete als Sonderausgaben gem. § 10 Abs. 1a Nr. 1 EStG berücksichtigt werden kann (Anschluss an BFH, Urteil vom 12.4.2000 - XI R 127/96, NWB BAAAA-96986, BStBl 2002 II S. 130, unter II.1.). (3) Die ortsübliche Miete ist auch dann anzusetzen, wenn die Parteien unterhaltsrechtlich einen betragsmäßig geringeren Wohnvorteil vereinbart haben (Bezug: § 10 Abs. 1a Nr. 1 EStG; § 15 Abs. 2 BewG; § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO; § 118 Abs. 2 FGO; § 1361 BGB).