NWB-BB Nr. 12 vom Seite 349

Alternativen zu Gehaltserhöhungen in der Krise

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Die Inflation macht sich zurzeit in nahezu allen privaten Bereichen bemerkbar, sei es bei Einkäufen im Supermarkt, beim Bäcker oder im Restaurant. Hinzu kommen die explodierenden Energiekosten, die vielen Menschen Sorgen bereiten. Diese Entwicklung macht natürlich auch vor Unternehmen nicht halt. Dabei stehen Unternehmer vor einem Dilemma: Auf der einen Seite können sie die Preissteigerungen im Zulieferbereich meistens nicht komplett an die Endkunden weitergeben, um diese nicht ganz zu vergraulen. Folge: Sie stehen schlechter da als vorher. Auf der anderen Seite fordern Mitarbeiter Gehaltserhöhungen, um ihre zunehmenden Kosten zu decken. Hier Zugeständnisse zu machen, würde die Unternehmen jedoch noch stärker als ohnehin in Bedrängnis bringen, denn bei jeder Lohnerhöhung langen zusätzlich der Fiskus und die Sozialversicherungsträger kräftig zu.

Ein Ausweg aus diesem Dilemma kann die Nutzung steuerlicher Gestaltungsmöglichkeiten in Form von sog. Benefits für die Mitarbeiter sein. Mit diesen können Ihre Unternehmer-Mandanten ihren Mitarbeitern nicht nur eine attraktive Alternative zu Gehaltserhöhungen anbieten, sondern ggf. gleichzeitig auch selbst profitieren – sozusagen eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Dabei muss es nicht gleich die „große Lösung“ mit einem Dienstwagen-Angebot sein. Für viele attraktiv und leichter umzusetzen ist beispielsweise die steuerliche Unterstützung bei der Verpflegung der Mitarbeiter, die private Zurverfügungstellung von Smartphones oder Tablets oder das Zahlen von Fahrtkostenzuschüssen. Auch das Dienstfahrrad erfreut sich in letzter Zeit bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern immer größerer Beliebtheit – und ist für Unternehmer zusätzlich auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, der natürlich auch entsprechend „vermarktet“ werden kann.

Christoph Schneider und Dr. Christian Sielaff stellen ausführlich die vom Gesetzgeber geschaffenen Mitarbeiter-Benefits vor. Auch wenn Geschäftsführer und leitende Angestellte wahrscheinlich noch am ehesten mit den gestiegenen Preisen klarkommen, haben sie auch für die „Besserverdienenden“ eine Lösung parat: die Firmenkreditkarte als Alternative zur freiwilligen Sonderzahlung.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 12/2022 Seite 349
GAAAJ-26696