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GK Nr. 11 vom Seite 23
Ausbildung und Beruf
Lernfeld 1

Übungsaufgaben zur Berufsausbildung

Dipl.-Hdl. Lars Wächter

© Antonioguillem – stock.adobe.com

Kenntnisse über das duale System der Berufsausbildung und die (arbeits-)rechtlichen Regelungen sind nicht nur für die Prüfung relevant. Sie können auch ganz konkret im Ausbildungsalltag weiterhelfen. Anhand der folgenden Übungsaufgaben, die sich auf die vorangegangenen Beiträge zum „Dualen System“, den „Rechtlichen Grundlagen der Berufsausbildung“ und dem „Jugendarbeitsschutzgesetz“ beziehen, können Sie ihr Wissen überprüfen.

Info

Das Thema Berufsausbildung stammt aus Lernfeld 1 des Rahmenlehrplans und wird im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.

Aufgaben und Lösungen

Aufgabe 1

Welche Institution ist als „zuständige Stelle“ für die Berufsausbildung verantwortlich? Kreuzen Sie die richtige Aussage an!

  1. Deutscher Gewerkschaftsbund

  2. Bundesagentur für Arbeit

  3. Industrie- und Handelskammer

  4. Staatliches Schulamt

  5. Gewerbeaufsichtsamt

  6. Bundesinstitut für Berufsbildung

Aufgabe 2

Wie lange muss die Probezeit mindestens und darf sie höchstens dauern? Kreuzen Sie die richtige Aussage an!

  1. 1 – 3 Monate

  2. 2 – 4 Monate

  3. 1 – 4 Monate

  4. 0 – 6 Monate

  5. Mindestens 6 Monate

Aufgabe 3

Ordnen Sie den Rechtsquellen der Berufsausbildung (1 – 5) die entsprechende beteiligte Institution bzw. Organisation (a – e) zu!

Rechtsquellen:

  1. Ausbildungsplan

  2. Prüfungsordnung

  3. Tarifvertrag

  4. Berufsbildungsgesetz

  5. Lehrplan der Berufsschule

Institution bzw. Organisation:

  1. Staat

  2. IHK

  3. Bundesländer

  4. Betrieb

  5. Gewerkschaften

S. 24

Aufgabe 4

Ordnen Sie die Regelungen (1 – 6) den entsprechenden Gesetzen (a – f) zu!

Regelungen:

  1. „Schließt der Minderjährige einen Vertrag ohne die erforderliche Einwilligung des gesetzlichen Vertreters ab, so hängt die Wirksamkeit des Vertrages von der Genehmigung des Vertreters ab.“

  2. „Die regelmäßigen Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretung finden alle zwei Jahre in der Zeit vom 01.10. – 30.11. statt.“

  3. „Dieses Gesetz gilt für die Beschäftigung von Personen, die noch nicht 18 Jahre alt sind, […]“

  4. „Auszubildende haben sich zu bemühen, die berufliche Handlungsfähigkeit zu erwerben, die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich ist.“

  5. „Die Arbeit ist durch im Voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen.“

  6. „Die Kündigung eines Mitglieds eines Betriebsrats, einer Jugend- und Auszubildendenvertretung […] ist unzulässig, es sei denn, dass Tatsachen vorliegen, die den Arbeitgeber zur Kündigung aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist berechtigen […]“.

Gesetze:

  1. Kündigungsschutzgesetz (KSchG)

  2. Berufsbildungsgesetz (BBiG)

  3. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

  4. Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)

  5. Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG)

  6. Arbeitszeitgesetz (ArbZG)

Aufgabe 5

Welche Urlaubsregelung gilt für einen 17-jährigen Auszubildenden, wenn ihm gemäß…

  1. Jugendarbeitsschutzgesetz 25 Werktage

  2. Bundesurlaubsgesetz mindestens 24 Werktage

  3. Tarifvertrag 29 Werktage

  4. Ausbildungsvertrag 30 Werktage

…zustehen? Kreuzen Sie die richtige Aussage an!

Aufgabe 6

Was wird in der Ausbildungsordnung geregelt? Kreuzen Sie die richtige Aussage an!

  1. Arbeitszeit der Auszubildenden

  2. Rechte und Pflichten des Auszubildenden

  3. Sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung

  4. Wahlmodalitäten des Betriebsrats

  5. Bestimmungen zum Unfallschutz

  6. Prüfungsmodalitäten der Zwischen- und Abschlussprüfung

Aufgabe 7

Auszubildende und Ausbildende haben bestimmte Pflichten gegenüber der jeweils anderen Partei. Ordnen Sie der jeweiligen Partei (1 – 3) die genannten Pflichten (a – k) zu!

Partei:

  1. Pflichten des Ausbildenden

  2. Pflichten des Auszubildenden

  3. Die Pflicht trifft auf keine Partei zu.

Pflichten in der Berufsausbildung:

  1. Einhaltung der Ordnung

  2. Fürsorgepflicht

  3. Urlaubsgewährung

  4. Geheimhaltungspflicht/Schweigepflicht

  5. Vergütungspflicht

  6. Führung des Ausbildungsnachweises

  7. Teilnahme an Prüfungen

  8. Benennung weisungsberechtigter Personen

  9. Mittagessenbestellung der Kollegen aufnehmen

  10. Lernpflicht

  11. Freistellungspflicht für Berufsschulunterricht

Aufgabe 8

Welche Altersspanne definiert Jugendliche gemäß Jugendarbeitsschutzgesetz? Kreuzen Sie die richtige Aussage an!

  1. 7 – 18 Jahre

  2. 14 – 18 Jahre

  3. 12 – 17 Jahre

  4. 15 – 20 JahreS. 25

  5. 15 – 17 Jahre

  6. 10 – 17 Jahre

Aufgabe 9

Wer entscheidet über die Zulassung zur vorzeitigen Abschlussprüfung? Kreuzen Sie die richtige Aussage an!

  1. Der Schulleiter der Berufsschule

  2. Der Klassenlehrer der Berufsschulklasse

  3. Der Prüfungsausschuss der IHK

  4. Der Ausbildungsbetrieb

  5. Das Staatliche Schulamt

  6. Der Bundesbildungsminister

Aufgabe 10

Nennen Sie fünf Inhalte, die ein Ausbildungsvertrag enthalten muss!

Aufgabe 11

Den meisten Ausbildungsbetrieben entstehen durch die Ausbildung Nettokosten. Nennen Sie vier Gründe, warum das Ausbilden für Betriebe dennoch vorteilhaft sein kann!

Aufgabe 12

  1. Erklären und unterscheiden Sie die folgenden Rechtsquellen:

    • Gesetz

    • Verordnung

    • Vertrag

  2. Nennen Sie zu jeder Rechtsquelle jeweils zwei Beispiele aus dem Bereich der Berufsausbildung.

Aufgabe 13

Ordnen Sie den Ländern (A – C) das entsprechende Modell der Berufsausbildung (1 – 3) zu!

  1. England

  2. Schweiz

  3. Italien

  1. gemischt (duales System)

  2. schulisch

  3. betrieblich

Aufgabe 14

Welche Aufgabe fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der IHK?

  1. Betriebliche Ausbildung überwachen

  2. Eignung des Ausbildungspersonals feststellen

  3. Tarifverhandlungen durchführen

  4. Betriebe und Auszubildende beraten

  5. Prüfungen planen und durchführen

  6. Ausbildungsverträge registrieren

Aufgabe 15

Welche Regelung muss der Ausbildungsvertrag enthalten?

  1. Zeitliche Lage der täglichen Ruhepausen

  2. Höhe der Ausbildungsvergütung

  3. Wiederholungsmöglichkeiten der Zwischen- und Abschlussprüfungen

  4. Bedingungen, unter denen der Auszubildende der Berufsschule fernbleiben darf

  5. Gründe für die Kündigung während der Probezeit

Aufgabe 16

Wo ist die folgende Vorschrift geregelt?

„Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen.“

  1. Jugendarbeitsschutzgesetz

  2. Arbeitszeitgesetz

  3. Berufsbildungsgesetz

  4. Ausbildungsverordnung für Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement

  5. Schulgesetz

Aufgabe 17

Wer sind die Vertragspartner des Berufsausbildungsvertrages, wenn der (künftige) Auszubildende minderjährig ist?

  1. Auszubildender, gesetzlicher Vertreter, Ausbildender

  2. Auszubildender, gesetzlicher Vertreter, Ausbilder

  3. Auszubildender, gesetzlicher Vertreter, IHKS. 26

  4. Auszubildender, gesetzlicher Vertreter, Berufsschule

  5. Auszubildender, gesetzlicher Vertreter, Ausbildender, Jugend- und Auszubildendenvertreter

Aufgabe 18

Eine Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr ist unzufrieden mit dem bisherigen Verlauf ihrer Ausbildung. Insbesondere stört sie, dass sie im Betrieb täglich in wechselnden Abteilungen eingesetzt wird und auch ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten muss. Wo kann sie sich informieren, welche Kenntnisse und Fähigkeiten ihr im ersten Ausbildungsjahr im Betrieb vermittelt werden sollen?

  1. Tarifvertrag

  2. Ausbildungsordnung und Ausbildungsrahmenplan

  3. Betriebsvereinbarung

  4. Ausbildungsvertrag

  5. Berufsbildungsgesetz

  6. Lehrplan bzw. Rahmenlehrplan der Berufsschule

Aufgabe 19

Wann gilt eine Ausbildungsvergütung als „angemessen“?

  1. Wenn sie über dem Hartz IV-Satz liegt.

  2. Wenn sie nicht mehr als 20 % von der branchenüblichen bzw. tariflichen Vergütung abweicht.

  3. Wenn sie dem Mindestlohn entspricht.

  4. Wenn sie spätestens am 30. eines Monats auf dem Konto des Auszubildenden eingegangen ist.

  5. Jede Ausbildungsvergütung, die im Ausbildungsvertrag steht, gilt als angemessen.

Aufgabe 20

Die Arbeitszeit eines 17-jährigen beträgt sechs Stunden. Wie viele Minuten muss seine Ruhepause dauern?

  1. 15 Min.

  2. 20 Min.

  3. 30 Min.

  4. 45 Min.

  5. 60 Min.

Aufgabe 21

Welche Einsatzplanung für einen 17-jährigen Azubi im Großhandel ist mit dem JArbSchG vereinbar?

  1. Ende der Arbeitszeit: 20:30 Uhr, Beginn am nächsten Tag: 8:30 Uhr

  2. Ende der Arbeitszeit: 20:00 Uhr, Beginn am nächsten Tag: 7:30 Uhr

  3. Ende der Arbeitszeit: 16:00 Uhr, Beginn am nächsten Tag: 4:30 Uhr

  4. Ende der Arbeitszeit: 18:00 Uhr, Beginn am nächsten Tag: 6:00 Uhr

  5. Ende der Arbeitszeit: 16:30 Uhr, Beginn am nächsten Tag: 5:30 Uhr

Aufgabe 22

Wer wacht über die Einhaltung des Jugendarbeitsschutzes?

  1. Industrie- und Handelskammer (IHK)

  2. Aufsichtsbehörde (z. B. Gewerbeaufsichtsämter)

  3. Bundesanstalt für Arbeit (BA)

  4. Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

  5. Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

Aufgabe 23

Welcher Sachverhalt wird durch das JArbSchG geregelt?

  1. Anzahl der zu wählenden Jugendvertreter

  2. Beginn und Ende des Berufsausbildungsverhältnisses

  3. Freistellung von der Arbeit bei besonderen familiären Anlässen

  4. Ärztliche Untersuchungen

  5. Dauer der Berufsausbildung

Aufgabe 24

Wie viele Stunden nach Arbeitsbeginn muss die erste Pause gemacht werden?

  1. 3,5

  2. 4

  3. 4,5

  4. 5

  5. 6

S. 27

Fundstelle(n):
GK 11/2022 Seite 23
TAAAJ-25552