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NWB-BB Nr. 11 vom Seite 325

Bestandsveränderungen in der BWA in Zeiten des Ukraine-Krieges und der Pandemie

Herausforderungen bei der Interpretation der BWA

Dr. Carola Rinker

Nicht nur der Ukraine-Krieg und die Pandemie stellen Unternehmen vor Herausforderungen. Auch die damit verbundenen Lieferengpässe und die ansteigenden Rohstoffpreise haben Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Unternehmen. So sind beispielsweise Baumaterialen teilweise doppelt so teuer als noch vor einem Jahr. Dieser massive Preisanstieg wirkt sich auch auf die Bestandsveränderungen in der BWA aus. Der Beitrag gibt einige Anregungen für die Praxis, worauf Sie Ihre Mandanten bei der Beratung hinweisen sollten und welche BWA dafür nützlich sein kann. Übrigens: Die BWA bietet einen schnellen Einstieg in die betriebswirtschaftliche Beratung, die in der NWB Datenbank abrufbare BWA-Toolbox, NWB XAAAH-12364, unterstützt Sie dabei!

BWA-Toolbox, NWB XAAAH-12364

Kernaussagen
  • Durch die Erhöhung des Lagerbestands ergeben sich höhere Bestandsveränderungen, die das vorläufige Ergebnis in der BWA erhöhen.

  • Die Erhöhung des Turnus der unterjährigen Erfassung der Bestandsveränderungen sollte aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen im Einzelfall geprüft werden.

  • Der Vorjahresvergleich kann für die unterjährige Interpretation der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens derzeit sehr wichtig sein.

I. Lieferengpässe und ihre Folgen für Unternehmen

Lieferengpässe sorgen nicht nur für einen deutlichen Preisanstieg, sondern auch zu Veränderungen der Lagerhaltung. So gibt es beispielsweise Fahrradhändler, die einer Kaufinteressentin sofort ein E-Bike verkaufen können. Bei anderen Händlern wird die Interessentin abgewiesen, da aufgrund mangelnder Bevorratung erst in 12 bis 18 Monaten ein E-Bike geliefert werden kann.

An diesem Beispiel der beiden Fahrradhändler zeigt sich bereits ein entscheidender Unterschied der Lagerhaltung: Einige Unternehmen haben durch größere Bestellmengen und die Vergrößerung des Lagerbestandes eine andere Kostenstruktur als Unternehmen, die erst nach wochenlangem Warten die Kunden beliefern können.

Dieses Praxisbeispiel zeigt jedoch bereits, dass der Einkauf größerer Mengen keinesfalls die einfachste und kostengünstigste Variante ist, sondern immer von den Gegebenheiten im Einzelfall abhängt. Denn auch wenn die Lieferung an die Kunden innerhalb weniger Tagen aufgrund des höheren Lagerbestands erfolgen kann, stellt sich die Frage, welche Lagerkosten dadurch anfallen. Abgesehen davon gibt es auch Produkte, die schneller veralten oder nicht so lange haltbar sind und dadurch nicht lange gelagert werden können.

Bei steigenden Einkaufspreisen für Händler stellt sich auch die Frage, ob der Preisanstieg 1:1 an die Kunden weitergegeben werden kann. Entscheidend dabei ist die Preiselastizität der Kunden, d. h. wie empfindlich sie auf Preisänderungen reagieren. So gibt es beispielsweise derzeit auch Bioläden, die aufgrund sinkender Umsatzerlöse ihr Geschäft schließen. Auch wenn Lebensmittel zu den Grundbedürfnissen zählen, steigen Kunden auf günstigere Alternativen um.

Praxishinweis

Bei der Beratung Ihres Mandanten hinsichtlich der Kostenoptimierung in Bezug auf die Lagerhaltung aufgrund der derzeitigen Lieferengpässe sollten Sie immer den Einzelfall gesondert betrachten. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, über die Auswirkungen der Preisanstiege auf die BWA zu sprechen.S. 326

II. Auswirkungen höherer Rohstoffpreise auf die Bestandsveränderungen in der BWA

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