Marc Kastner

Statistik

2. Aufl. 2021

ISBN: 978-3-470-66542-9

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Statistik (2. Auflage)

Kapitel 4

S. 76

4. Wahrscheinlichkeitsrechnung

4.1 Zufall und Wahrscheinlichkeit
4.1.1 Begriffsdefinitionen

[i]Verbale Wahrscheinlichkeitsaussagen Auch jemand, der sich bisher noch nicht mit Wahrscheinlichkeitsrechnung befasst hat, kann sich unter dem Begriff „wahrscheinlich“ etwas vorstellen. So finden sich in der Umgangssprache Sätze wie

  • Morgen wird es wahrscheinlich regnen.

  • Ich werde Dich höchstwahrscheinlich am Samstag besuchen.

  • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der FC in dieser Saison absteigt.

Der Mensch bildet ständig (und häufig unbewusst) Erwartungen über unsichere Ereignisse und verwendet sie in Entscheidungssituationen. In den obigen Beispielen hält die betreffende Person das genannte Ereignis zwar für mehr oder weniger möglich, kann (oder möchte) aber keine genaue Quantifizierung vornehmen. Solche verbalen Wahrscheinlichkeitsaussagen sind ungenau und für wichtige Entscheidungen unbrauchbar. Besser ist, Wahrscheinlichkeiten im Intervall von 0 bis 1 zu quantifizieren.

Beispiel

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat Textbausteine für eine Patientenverfügung veröffentlicht, die den Ärzten und Angehörigen im Falle einer schweren Erkrankung die Entscheidung über bestimmte medizinische Maßnahmen erleichte...