Der Nießbrauch im Zivil- und Steuerrecht
12. Aufl. 2019
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Vorwort zur 12. Auflage
Der Nießbrauch hat in der Praxis weiterhin eine erhebliche Bedeutung. Zahlreiche Eltern behalten sich bei der Übertragung von Vermögenswerten auf ihre Kinder im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolge den Nießbrauch vor. Standen hierbei zunächst Nießbrauchgestaltungen bei Grundstücksübertragungen im Vordergrund, wird ein Nießbrauch inzwischen zunehmend häufiger auch bei Anteilen an Kapital- oder Personengesellschaften zugewendet bzw. bei Anteilsübertragungen vom Schenker vorbehalten.
Die bürgerlich-rechtlichen Grundlagen des Nießbrauchs sind trotz ihrer nur rudimentären Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch komplex. Hinsichtlich der verschiedenen Vermögenswerte sind die gesetzlichen Vorschriften zum Nießbrauch zudem keineswegs einheitlich. So bestehen beispielsweise unterschiedliche Regelungen zum Nießbrauch an Sachen einerseits und an Rechten andererseits. Schon dies stellt besondere Anforderungen an die Vertragsgestaltung, die außerdem die diffizile steuerliche Behandlung des Nießbrauchs in einer steuerartenübergreifenden Sichtweise zu berücksichtigen hat. Die Besteuerung von Einkünften aus Nießbrauchrechten ist im Einkommensteuergesetz nicht besonders geregelt. Sie richtet sich da...