Handbuch privater Kapitaleinkünfte
2. Aufl. 2018
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A. Einführung
I. Einleitung
1Die Besteuerung privater Kapitaleinkünfte gem. § 20 EStG hat mit der Einführung der Abgeltungsteuer ab dem Veranlagungszeitraum 2009 eine entscheidende Zäsur erfahren. Vor Einführung der Abgeltungsteuer gehörten die Einkünfte aus Kapitalvermögen zu den Überschusseinkünften, die in das zu versteuernde Einkommen einflossen und mit einem individuellen progressiven Steuersatz belastet wurden. Somit waren diese Einkünfte Teil einer synthetischen Einkommensteuer, bei der alle Einkünfte, unabhängig von der Einkunftsart, in einer einheitlichen Bemessungsgrundlage erfasst werden. Der Besteuerungsgegenstand beschränkte sich ursprünglich auf die laufenden Dividenden- und Zinseinnahmen, die als Erträge aus einer Kapitalanlage flossen (Ausdruck der Quellentheorie). Die Einkünfte aus Kapitalvermögen ermittelten sich durch Abzug der Werbungskosten von den Einnahmen, da § 20 EStG zu den Überschusseinkünften i. S. des § 2 Abs. 1 Nr. 4-7 EStG gehörte. Weiteres prägendes Kennzeichen der Überschusseinkünfte ist der Umstand, dass Gewinne aus der Veräußerung der Einkommensquelle nicht in die Besteuerung einbezogen werden. Dementsprechend ...