Tagungsband der 1. Jahrestagung des Young IFA Network 2017
1. Aufl. 2018
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D. Gewerbesteuer im Spannungsfeld zwischen nationaler Territorialität und internationaler Hinzurechnungsbesteuerung
I. Bestandsaufnahme
Das Gewerbesteuergesetz ist darauf ausgerichtet, inländische Erträge zu erfassen. Aufgrund dieses Inlandsprinzips bzw. Territorialitätsprinzips ergeben sich Spannungen im Verhältnis zum Welteinkommensprinzip des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes. Deshalb müssen aus dem Gewerbeertrag die ausländischen Ertragsbestandteile grundsätzlich ausgegrenzt werden. Trotz dieser nationalen bzw. territorialen Ausrichtung fließen in das Gewerbesteuerrecht zunehmend internationale Aspekte ein. Dies zeigt insbesondere die jüngste Änderung des Gewerbesteuergesetzes, die im Rahmen des sog. BEPS-Umsetzungsgesetzes verabschiedet wurde. Nicht nur die Gesetzesbezeichnung, sondern auch die Änderungen im Gewerbesteuergesetz zeigen, dass das Internationale Steuerrecht und das deutsche Außensteuergesetz das Gewerbesteuerrecht zunehmend tangieren.
1. Die Bedeutung der Gewerbesteuer
Art. 106 Abs. 6 GG und §§ 1, 4, 35a Abs. 3 GewStG bestimmen, dass die Gewerbesteuer von den Gemeinden erhoben wird. Dieser Umsta...