Robert Buchalik

Sanieren statt Liquidieren

2. Aufl. 2015

ISBN der Online-Version: 978-3-482-78981-6
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-64042-1

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Sanieren statt Liquidieren (2. Auflage)

3. Auswirkungen des ESUG auf die Sanierung durch Insolvenz

3.1. Außergerichtliche Sanierung

Nach wie vor geht es bei der Frage, ob eine außergerichtliche Sanierung angestrebt oder die Eröffnung eines gerichtlichen Insolvenzverfahrens eingeleitet werden sollte, um Wohl und Wehe des betroffenen Betriebes. In manchen Fällen jedoch spielen auch strategische Erwägungen eine Rolle. Wer die keineswegs unerheblichen Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren nicht abzuschätzen vermag, wird diese Schicksalsfrage kaum richtig entscheiden können.

So sind die Geschäftsführer im Verhältnis zur Gesellschaft zwar verpflichtet, zunächst die weniger kosten- und publizitätsträchtige außergerichtliche Sanierung zu versuchen, ehe sie Antrag auf Insolvenz stellen. Doch die Frist für die Ausarbeitung des Konzeptes und die Verhandlung des außergerichtlichen Sanierungsplans mit den Beteiligten durch die gesetzliche Dreiwochenfrist zur Insolvenzantragstellung (§ 15a InsO) ist zeitlich außerordentlich beschränkt. Denn das Ende der Frist wird durch die Aufnahme außergerichtlicher Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern nicht hinausgeschoben. Wenn diese spät eingeleitet und nicht innerhalb von drei Wochen nach Eintritt...