Forderungsmanagment für Steuerberater

10. Verschwiegenheit

728Wenn es um die Geltendmachung von Honoraren geht, ist die grundsätzlich umfassende Schweigepflicht des Steuerberaters zu beachten (§ 57 Abs. 1 StBerG). Zwar reicht die Schweigepflicht nicht soweit, dass ein Steuerberater seine Honorarforderungen nicht gerichtlich durchsetzen dürfte, jedoch muss er Beschränkungen beachten, so dass von einer gewissen Einschränkung der Gläubigerstellung gesprochen werden muss.

729Dass zur Durchsetzung von Honorarforderungen notfalls die Gerichte angerufen werden können, ist unstreitig. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass die mündliche Verhandlung vor dem Zivilgericht über eine Forderung öffentlich ist. Sowohl die Rechtsordnung, als auch der beruflich zum Schweigen Verpflichtete, haben ein berechtigtes Interesse daran, dass Ansprüche der Letzteren gegen ihre Auftraggeber durchsetzbar bleiben.

730Die vom Steuerberater zu beachtenden Einschränkungen folgen aus dem Grundsatz, dass der Steuerberater nur Maßnahmen ergreifen darf, die zur Durchsetzung des Honoraranspruchs und damit zur Durchbrechung der Schweigepflicht notwendig sind; nur insoweit wird ein berechtigtes Interesse an der Durchbrechung der Schweigepflicht anerkannt.

731Dies beginnt schon damit, da...