Eberhard Rick, Thomas Gierschmann, Gerhard Gunsenheimer, Josef Schneider, Thomas Kremer

Lehrbuch Einkommensteuer

20. Aufl. 2014

ISBN der Online-Version: 978-3-482-61106-3
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-53540-6

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Lehrbuch Einkommensteuer (20. Auflage)

Kapitel 3: Einkommensteuerliche Grundbegriffe

3.1 Einkünfte und Gesamtbetrag der Einkünfte

3.1.1 Die zu erfassenden Bruttoerträge

66Bei der Einführung des EStG gehörte es zu den schwierigsten Aufgaben, den Einkommensbegriff festzulegen. Insbesondere musste entschieden werden, ob sämtliche Vermögensmehrungen ausnahmslos als Einkommensteile behandelt werden sollten oder ob insoweit Einschränkungen zu machen waren. Nach der Reinvermögenszuwachstheorie gehören sämtliche Vermögensmehrungen zum Einkommen ohne Rücksicht auf ihren Ursprung. Auch alle einmaligen Vermögensmehrungen wie Erbschaften, Lotteriegewinne und Schenkungen erhöhen dieser Auffassung zufolge das Einkommen. Dagegen setzt sich das Einkommen nach der Quellentheorie nur aus den Erträgen dauernd fließender Ertragsquellen zusammen, bspw. aus betrieblichen Gewinnen, Erträgen der Arbeitskraft (Arbeitslohn), aus Grundbesitz (Miete bzw. Pacht) oder Kapitalvermögen (Zinsen und sonstige Kapitalerträge). Somit zählen einmalige Vermögensmehrungen nach der Quellentheorie nicht zum Einkommen.

Im EStG 1920 wurde der steuerliche Einkommensbegriff zunächst aus der Reinvermögenszuwachstheorie abgeleitet. Seit 1925 enthält § 2 Abs. 1 Nr. 1 – 7 EStG eine abschließende Aufzählung der i...

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