Internationalisierung der HGB-Rechnungslegung durch das BilMoG

1. Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Mit dem am 29.05.2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) bezweckte der deutsche Gesetzgeber, die Internationalisierung der Rechnungslegung in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben. Erste Ansätze einer Internationalisierung der Rechnungslegung in Deutschland gehen jedoch bereits auf die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurück. Deren Ausgangspunkt waren die infolge der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) im Jahr 1957 verabschiedete 4. EG-Richtlinie (sog. Bilanzrichtlinie) im Jahr 1978 und die 7. EG-Richtlinie (sog. Konzernbilanzricht­linie) im Jahr 1983. Ziel dieser Richtlinien war es, durch eine Harmonisierung der nationalen Rechnungslegungsregelungen der damaligen EWG-Mitgliedstaaten (unter ihnen auch Deutschland) eine Vergleichbarkeit und Gleichwertigkeit sowohl der Jahres- als auch der Konzernabschlüsse innerhalb des europäischen Staatenbundes zu erreichen. Da sich die nationalen Rechnungslegungssysteme der Mitgliedstaaten jedoch durch unterschiedliche sozioökonomische Gegebenheiten entsprechend spezifischer histor...