Günter Maus

ABC der Rückstellungen

1. Aufl. 2008

ISBN der Online-Version: 978-3-482-55821-4
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-57721-5

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ABC der Rückstellungen (1. Auflage)

Urlaubsanspruch

I. Allgemeines

Haben die im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer den ihnen aufgrund gesetzlicher oder tarifvertraglicher Bestimmungen zustehenden (bezahlten) Jahresurlaub bis zum Bilanzstichtag noch nicht in vollem Umfang in Anspruch genommen, muss hierfür in der Handels- (§ 249 Abs. 1 Nr. 1 HGB) und Steuerbilanz (§ 5 Abs. 1 Satz 1 EStG) eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.

Die Verbindlichkeit besteht in der Geldleistungsverpflichtung für im abgelaufenen Wirtschaftsjahr nicht genommenen Urlaub und nicht in der Gewährung von Freizeit im Folgejahr (Sachleistungsverpflichtung). Ohne Bedeutung hierfür ist, ob der Urlaubsanspruch durch Freizeitgewährung oder durch eine Zahlung (bei Beendigung des Dienstverhältnisses ist nach § 7 BUrlG, § 11 BUrlG der nicht eingelöste Urlaubsanspruch durch eine Zahlung abzugelten) abgegolten wird. Für die Berechnung werden drei Rechengrößen benötigt.

Benötigte Rechengrößen

  • Urlaubsentgelt

  • Zahl der Arbeitstage

  • Anzahl der noch offenen Urlaubstage

1. Urlaubsentgelt

Nach den Bestimmungen des BUrlG (§ 11) bemisst sich der während des Urlaubs zu zahlende Arbeitslohn (Urlaubsentgelt) nach dem durchschnittlichen Verdi...BStBl 1992 II S. 910