Risikosteuerung der Kreditvergabe

4. Die weitere Unternehmensentwicklung (BWA)

Die Vorschrift des § 18 KWG zur Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer führte der Gesetzgeber mit Wirkung zum 01.01.1962 ein, zu einer Zeit, als i. d. R. die Buchführung manuell erstellt wurde. Aktuelle monatliche Auswertungen waren für mittelständische Unternehmen zu diesem Zeitpunkt noch nicht denkbar. Die Entwicklung der modernen Rechnungslegung hat jedoch durch immer leistungsstärkere EDV die Voraussetzungen geschaffen, eine Buchführung häufiger als in der Vergangenheit auswerten zu können. Daher sind aktuelle Unterlagen in Form von kurzfristigen Erfolgsrechnungen (BWA) und deren elektronischer Übermittlung – nicht in Papierform – der moderne Weg der Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber den Banken. Somit liegen bezüglich der Aktualität, der den Banken zur Verfügung gestellten Daten und deren Übermittlung, Welten zwischen 1962 und heute. Hinzu kommt, dass die Einführung von Ratingsystemen durch Basel II, zu einem Paradigmenwechsel im Hinblick auf die aufsichtsrechtliche Regulierung für die Kreditwirtschaft führte. Vor diesem Hintergrund hob der Präsident der BaFin im Mai 2005 alle Rundschreiben und Verlautbarun...