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StuB Nr. 9 vom Seite 317

Aufhellungstheorien

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg

I. Stichtagsprinzip

Wer einen Gewinn durch Vermögensvergleich alias Bilanzierung ermitteln will, steht vor der Wegmarke des Stichtagsprinzips. Niemand will mit der Ergebnisermittlung bis zum seligen Ende des Unternehmens warten. Dabei läuft dessen Wirtschaften unbeeindruckt von zeitlichen „Stichen” weiter. Wird dieses Geschehen aus Zweckmäßigkeitsgründen angehalten („arrêter le bilan”), dann wohnt diesem Vorgang notwendig etwas Willkürliches inne. Ermittelt wird eine Momentaufnahme, die sich vielleicht drei Tage zuvor ganz anders dargestellt hatte und zwei Tage später nochmals anders aussieht.

II. Ansatz- bzw. Wertaufhellung

Die Bilanzierung unterliegt neben dem Stichtagsprinzip systembedingt weiteren Beschränktheiten. Dies resultiert aus dem der species humana – hier dem bilanzierenden Kaufmann – verweigerten Einblick in die zukünftigen Entwicklungen, ganz allgemein aber auch die Unmöglichkeit der vollständigen Informationsbeschaffung über bilanzrelevante Sachverhalte am Bilanzstichtag. Beide Beschränktheiten sind nah miteinander verbunden.

Beispiel

Die Montage- und Vertriebstochter für Landarbeitsmaschinen in Argentinien erlebt im alten Jahr ein...