Bildung von Urlaubsrückstellungen bei abweichendem Wirtschaftsjahr
Rückstellung für Strom- und Heizungskosten
Leitsatz
1. Ein Unternehmen mit vom Kalenderjahr abweichendem Wirtschaftsjahr muss die Rückstellung wegen rückständigen Urlaubsverpflichtungen
zeitanteilig bemessen. Eine Rückstellung kann nur insoweit gebildet werden, als sie Urlaub betrifft, der auf den vor dem Bilanzstichtag
liegenden Teil des Urlaubsjahres entfällt.
2. Die Höhe einer Urlaubsrückstellung bestimmt sich nach dem vom Arbeitgeber bei Urlaubsinanspruchnahme bis zum Bilanzstichtag
aufzuwendenden Urlaubsentgelt. Ändert sich im Falle eines abweichenden Wirtschaftsjahrs der Verdienst des Arbeitnehmers im
ersten Urlaubs-/Kalenderjahr gegenüber dem zweiten Urlaubs-/Kalenderjahr, ist nicht vom Durchschnittswert der Bezüge während
des Wirtschaftsjahres, sondern gem. § 11 BUrlG von dem Durchschnittsverdienst der letzten 13 Wochen vor dem Bilanzstichtag
auszugehen.
3. Die Bildung einer Rückstellung für der Höhe nach nicht feststehende Strom- und Heizkosten des vergangenen Geschäftsjahres
erfordert den Nachweis der Plausibilität des gewählten Wertansatzes (hier: Verweis auf Verträge und Rechnungen anderer –nicht
vergleichbarer– Unternehmen, Heizungskostenvorauszahlungen).
Tatbestand
Fundstelle(n): BBK-Kurznachricht Nr. 3/2010 S. 96 EFG 2009 S. 2010 Nr. 24 StuB-Bilanzreport Nr. 4/2010 S. 156 b&b 2010 S. 11 Nr. 6 WAAAD-26836
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