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Steigende Produktionskosten und die Verrechnungspreisfindung
S. 4
I. Hintergrund
[i]Erzeugerpreisindex misst Anstieg der ProduktionskostenDer „Economist“ hat Anfang Oktober „The Shortage Economy“ getitelt. Nach vielen Jahren des Angebotsüberschusses schlägt ein Nachfrageüberschuss durch. Die Knappheit an unterschiedlichen Waren und gestiegene Produktionskosten haben zu einem starken Anstieg des Konsumentenpreisindexes geführt. Ende November lag die Inflationsrate in Deutschland bei 5,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Für die EU lag die Inflation immerhin noch bei 4,9 % (vgl. eurostat).
[i]Die Produktionskosten sind 2021 stark gestiegenWährend die Produktionskosten, berechnet über den Erzeugerpreisindex, viele Jahre in vielen Industrien nur moderat stiegen – die jährliche durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) lag mit Ausnahme der Energieherstellung bei jährlich 1–2 % – kam es 2021 zu einem massiven Anstieg der Produktionskosten vor allem für Lebensmittel, Energie, Metallprodukte, Maschinen und Chemikalien. Die Produktionskosten von Kleidung aber auch von pharmazeutischen Produkten sind nur moderat gestiegen (vgl. Abbildung 1). Steigende Frachtraten und die zunehmende Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern – beides Ausdruck von Knappheit – sind Kostentreiber. Der dritte wesentliche Einflussfaktor sind steigende Rohstoffpreis...