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Unternehmensbewertung im Spannungsfeld zwischen Zweckadäquanz und Praktikabilität: Ein Lösungsansatz für die gerichtliche Abfindungsbemessung
Schwerpunktthema: Unternehmensbewertung
Im Schrifttum zur Bewertung ganzer Unternehmen und von Unternehmensanteilen stehen sich zwei konkurrierende Denkrichtungen gegenüber. Während die investitionstheoretische Konzeption auf eine individuelle Entscheidungswertermittlung ausgerichtet ist, zielt die finanzierungstheoretische Unternehmensbewertung auf die Berechnung eines hypothetischen Marktpreises respektive -werts unter den Bedingungen der Neoklassik ab. Das Spannungsfeld zeigt sich beispielsweise in der Anteilsbewertung zu Zwecken der Abfindung von Minderheitsgesellschaftern gemäß §§ 327a ff. AktG. Während der investitionstheoretische Ansatz dem Minderheitenschutz theoretisch gerecht wird, offenbart er jedoch Mängel bei der Praktikabilität. Der vorliegende Aufsatz diskutiert den Spagat zwischen Zweckadäquanz sowie Praktikabilität und skizziert als Kompromiss die „semi-investitionstheoretische” Bewertung.
1 Ökonomische Bemerkungen zu Dominanz und Effizienz in Transaktionen
Die Eigentumsordnung in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass die Akteure wechselseitig ihre privaten Verfügungsrechte akzeptieren und durch Tausch der Verfügungsrechte Kooperationsrenten erzielen können. Eine freiwillige T...