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IWB Nr. 7 vom Seite 265

Die „polnische Ordnung“ für die Unternehmenssteuer

Gravierende Änderungen im Steuersystem Polens

Robert Halat

Ende letzten Jahres hat die polnische Regierung mit der sog. polnischen Ordnung eine weitreichende Steuerreform verabschiedet. Diese umfasst revolutionäre Änderungen bei der Einkommensbesteuerung natürlicher Personen sowie bedeutsame Anpassungen in Bezug auf die Besteuerung von Unternehmen. Im Folgenden werden ausgewählte Änderungen mit Bezug auf die Körperschaftsteuer und Verrechnungspreise thematisiert, die insbesondere Relevanz für multinationale Konzerne mit Operationen in Polen haben. Grundsätzlich führt die Reform zu neuen Belastungen für die Steuerpflichtigen. Allerdings sind auch einige für die Steuerpflichtigen vorteilhafte Änderungen vorhanden. Hier ist insbesondere die Abschaffung der Begrenzung der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Kosten für konzerninterne Dienstleistungen und Lizenzen zu nennen. In einigen Fällen kann sich diese Änderung für die Steuerpflichtigen jedoch auch als nachteilig erweisen.

Kernaussagen
  • Mit der Steuerreform für die „polnische Ordnung“ – die im Kern Anfang 2022 in Kraft getreten ist – wurden eine Reihe von neuen Mechanismen in das polnische Steuerrecht eingeführt sowie einige bestehende Vorschriften angepasst.

  • Die Änderungen erhöhen nicht zwangsläufig die Steuerlast der von der Reform betroffenen Unternehmen. Allerdings müssen in Polen aktive Gesellschaften den steuerlichen Folgen von konzerninternen Transaktionen noch größere Beachtung schenken sowie zusätzliche Prozesse zur Gewährleistung der verschärften Sorgfaltspflichten implementieren.

  • In manchen Fällen kann es notwendig sein, Anpassungen in den konzerninternen Transaktionen bzw. in den Steuergestaltungsmodellen vorzunehmen, um negative Auswirkungen der neuen Vorschriften zu vermeiden.