Angabe der Steuernummer in einer Rechnung ab dem (§ 14 Abs. 1a UStG)
Nach dem durch Art. 1 Nr. 2 des Steuerverkürzungsbekämpfungsgesetzes v. (BGBl 2001 I S. 3922) neu eingefügten § 14 Abs. 1a UStG hat der leistende Unternehmer in nach dem ausgestellten Rechnungen (§ 27 Abs. 3 UStG) die ihm vom FA erteilte Steuernummer anzugeben.
Unter Bezugnahme auf das Ergebnis der Erörterungen mit den obersten FinBeh der Länder gilt hierzu Folgendes:
1. Unternehmer
a) Jeder Unternehmer, dem von einem inländischen FA eine Steuernummer erteilt wurde und der Rechnungen ausstellt, in denen die Steuer gesondert ausgewiesen ist, ist zur Angabe dieser Steuernummer in der Rechnung verpflichtet. Die Steuernummer ist auch in Rechnungen anzugeben, mit denen Umsätze, die der Durchschnittsbesteuerung (§ 24 UStG) unterliegen, abgerechnet werden.
Nicht verpflichtet zur Angabe der Steuernummer in der Rechnung sind Kleinunternehmer sowie Unternehmer, die über nicht steuerbare oder steuerfreie Umsätze, für die der Leistungsempfänger Steuerschuldner nach § 13b UStG ist, abrechnen.
b) Im Fall der ustl. Organschaft hat die Organgesellschaft in ihren Rechnungen die für Zwecke der Umsatzbesteuerung erteilte Steuernummer des Organträgers anzugeben.
2. Rechnung
Als Rechnung gilt auch
a) eine Gutschrift i. S. des § 14 Abs. 5 UStG,
b) eine elektronische Abrechnung nach § 14 Abs. 4 S. 2 UStG.
3. Steuernummer
a) Die Steuernummer nach § 14 Abs. 1a UStG ist die für Zwecke der Besteuerung vom inländischen FA erteilte Steuernummer. Wenn das FA eine gesonderte Steuernummer für Zwecke der Umsatzbesteuerung erteilt hat (vgl. z. B. § 21 AO), ist diese anzugeben. Erteilt das FA dem leistenden Unternehmer eine neue Steuernummer (z. B. bei Verlagerung des Unternehmenssitzes), ist nur noch diese zu verwenden. Es ist nicht erforderlich, dass der Unternehmer die vom FA erteilte Steuernummer um zusätzliche Angaben (z. B. Name oder Anschrift des FA, FA-Nr. oder Länderschlüssel) ergänzt.
b) Die Angabe der vom BfA erteilten USt-Identifiaktionsnummer (§ 27a Abs. 1 UStG) genügt § 14 Abs. 1a UStG nicht.
c) Die Angabe der Steuernummer in anderen Unterlagen als der Rechnung (vgl. § 31 Abs. 1 UStDV, Abschn. 183 Abs. 2 UStR) reicht nicht aus.
d) In Gutschriften, die nach dem erteilt werden, muss die Steuernummer des leistenden Unternehmers enthalten sein § 14 Abs. 5 Satz 2 Nr. 3 UStG). Zu diesem Zweck hat der leistende Unternehmer (Gutschriftempfänger) dem Aussteller der Gutschrift seine gültige Steuernummer mitzuteilen. Dies gilt auch für die von einem inländischen FA erteilte Steuernummer eines ausländischen Unternehmers.
4. Eigengeschäft, Vermittlung
Leistet ein Unternehmer im eigenen Namen (Eigengeschäft) und vermittelt er einen Umsatz in fremdem Namen und für fremde Rechnung (vermittelter Umsatz) gilt für die Angabe der Steuernummer i. S. des § 14 Abs. 1a UStG Folgendes:
Für das Eigengeschäft gibt der leistende Unternehmer seine Steuernummer an.
Rechnet der Unternehmer über einen vermittelten Umsatz ab (z. B. Tankstellenbetreiber, Reisebüro), hat er die Steuernummer des leistenden Unternehmers (z. B. Mineralölgesellschaft, Reiseunternehmen) anzugeben.
Werden das Eigengeschäft und der vermittelte Umsatz in einer Rechnung aufgeführt (vgl. Abschn. 188 Abs. 3 UStR), kann aus Vereinfachungsgründen der jeweilige Umsatz durch Kennziffern oder durch Symbole der jeweiligen Steuernummer zugeordnet werden. Diese sind in der Rechnung oder in anderen Unterlagen (§ 31 UStDV) zu erläutern.
5. Sonderfälle
a) In Kleinbetragsrechnungen (§ 33 UStDV) und in Fahrausweisen (§ 34 UStDV) ist die Angabe der Steuernummer i. S. des § 14 Abs. 1a UStG nicht erforderlich.
b) Unter den Voraussetzungen des Abschn. 183 Abs. 2 UStR ist ein Vertrag als Rechnung anzusetzen. Ein nach dem geschlossener Vertrag erfüllt die Anforderung des § 14 Abs. 1a UStG, wenn er die Steuernummer des leistenden Unternehmers enthält. Der Hinweis in dem Vertrag auf andere Unterlagen, die die Steuernummer enthalten, genügt nicht (vgl. § 31 Abs. 1 UStDV). Erteilt das FA dem leistenden Unternehmer eine neue Steuernummer (z. B. bei Verlagerung des Unternehmenssitzes), ist der Vertragspartner in geeigneter Weise darüber zu informieren. Die leichte Nachprüfbarkeit dieser Angabe muss beim Leistungsempfänger gewährleistet sein.
6. Vorsteuerabzug
Die Angabe der Steuernummer nach § 14 Abs. 1a UStG ist nicht Voraussetzung für den Vorsteuerabzug nach § 15 UStG. Zur Gleichbehandlung von Rechnungen und Gutschriften in Bezug auf den Vorsteuerabzug ist aus Vereinfachungsgründen die Angabe der Steuernummer in der Gutschrift nicht Voraussetzung für den Vorsteuerabzug.
7. Steuergeheimnis (§ 30 AO)
Das Steuergeheimnis wird durch die gesetzliche Verpflichtung zur Angabe der Steuernummer in der Rechnung nicht eingeschränkt oder verletzt. Insbesondere besteht keine Missbrauchsgefahr, da allein die Kenntnis der Steuernummer nicht zur Legitimation gegenüber den FinBeh genügt. Bei Zweifeln an der Identität oder Berechtigung eines Auskunftsuchenden müssen sich die FinBeh hierüber in geeigneter Weise vergewissern.
BMF v. - S 7280
Auf diese Anweisung wird Bezug genommen in folgenden Verwaltungsanweisungen:
Auf diese Anweisung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n):
BStBl 2002 I Seite 660
AAAAA-86137