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NWB Nr. 11 vom Seite 1005

Voraussetzungen freiberuflicher Tätigkeit

Verfasser: Prof. Dr. Herbert Grögler, Steuerberater, Karlsruhe

In zwei Urteilen aus neuester Zeit nimmt der BFH zur Abgrenzung der freiberuflichen Tätigkeit vom Gewerbebetrieb Stellung. Analysiert man die Urteile, so erkennt man, daß das Gericht in Zweifelsfällen durchgehend auf zwei Komponenten abstellt. Zunächst wird die Frage geprüft, ob der jeweilige Steuerpflichtige überhaupt die Kenntnisse besitzt, die zur Ausübung der fraglichen freiberuflichen Tätigkeit erforderlich sind. Daneben verlangt der BFH aber auch, daß der Steuerpflichtige die so nachgewiesene fachliche Breite seines Wissens bei seiner praktischen Tätigkeit tatsächlich einsetzt.

S. 1006

Im Fall des Urteils vom stand der Nachweis der Erlangung der Kenntnisse im Mittelpunkt, die für die Ausübung eines ingenieurähnlichen Berufs erforderlich sind. Der Kläger absolvierte nach mittlerer Reife eine Ausbildung als Kfz-Schlosser. Nach abgelegter Meisterprüfung und praktischer Tätigkeit in diesem Beruf war er seit 1962 selbständig als Kfz-Sachverständiger tätig. Begleitend besuchte er Seminare zur Unfallursachenforschung und -rekonstruktion an Universitäten. Ab den Streitjahren 1980 bis 1982 veranlagte die Finanzbehörde den Kläger als gewerblichen Unternehm...