Der vorliegende Beitrag zeigt im Rahmen einer deskriptiven Analyse langfristige Entwicklungen in der Ausgestaltung zentraler Charakteristika von Managementprognosen großer börsennotierter Kapitalgesellschaften in Deutschland auf. Schwerpunkt der Untersuchung bildet dabei die Prognosegenauigkeit als wesentliche Einflussgröße auf die von externen Adressaten wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit aktueller und zukünftiger Prognosen. Unsere Ergebnisse weisen vor dem Hintergrund der Finanzkrise 2008/2009 und des Inkrafttretens des Deutschen Rechnungslegungs Standard Nr. 20 in 2013 insgesamt auf einen hohen Zielerreichungs- bzw. Zielübererfüllungsgrad der publizierten Managementprognosen hin. Dabei dokumentieren wir eine vergleichsweise geringe Bedeutung von Prognosepräzision, Unternehmensgröße und Branche für die Erfüllung der in den publizierten Prognosen gesetzten Vorgaben und einen relativ großen Einfluss von Prognosegegenstand und -horizont. Ergänzende Analysen deuten darauf hin, dass die Unternehmen bestrebt sind, insbesondere kurzfristige Zielunterschreitungen und die damit regelmäßig verbundenen negativen Kapitalmarktreaktionen bzw. negativen Effekte für die Glaubwürdigkeit zukünftig...