In Polen gelten die aus dem Jahre 1934 stammenden Regelungen der Konkursordnung und der Vergleichsordnung bis heute fort. Nachdem die Vorschriften in sozialistischer Zeit ein Schattendasein geführt hatten, wurden sie nach der Wende zunächst mehrfach geändert. Erst in den letzten Jahren trat die Notwendigkeit einer Neuregelung in den Vordergrund der Diskussion.

In der Praxis der Konkursverfahren zeigte sich in der Vergangenheit an einer Reihe von Problemen, daß das bestehende Insolvenzrecht nicht oder nur unzureichend geregelt ist. Insbesondere verspätete Antragstellung, Langwierigkeit der Verfahren und ihre relative Ineffizienz waren sowohl von seiten der Konkursrichter und -verwalter als auch in der Literatur kritisiert worden. Bei stark steigender Zahl der Anträge sank die Anzahl der eröffneten Verfahren von ursprünglich ca. 45 % in 1991 auf derzeit etwa 29 %. So wurden 1997 von 2 368 gestellten Konkursanträgen lediglich 679 Verfahren eröffnet. 680 Anträge wurden mangels Masse abgelehnt, die restlichen aus formalen Gründen. Diese Defizite führten schließlich zu der bislang umfassendsten Novelle der Konkursordnung, die am 3.1.1998 in Kraft trat und u. a. die...