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BFuP Nr. 3 vom Seite 276

Krisenursachen, Sanierungsmaßnahmen und Krisenbewältigung in Familienunternehmen: Empirische Befunde aus einer multiplen Fallstudie und Empfehlungen für die Unternehmenspraxis

Schwerpunktthema: Wirtschaftskrisenbewältigung durch Familienunternehmen

Mag. Johannes Thaller, Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr. Stefan Mayr und Univ.-Prof. Mag. Dr. Birgit Feldbauer-Durstmüller, Johannes Kepler Universität Linz

Familienunternehmen (FU) weisen hinsichtlich Krisen einen ambivalenten Charakter auf. Einerseits gelten Probleme im familiären Umfeld und eine mangelnde Innovationsfähigkeit als Krisenursache, andererseits werden flexiblen Entscheidungswegen und familiärem Commitment positive Auswirkungen auf den Krisenverlauf attestiert. Dieser Beitrag analysiert Krisenursachen, Sanierungsmaßnahmen und Krisenbewältigung von FU empirisch auf Basis eines systemtheoretischen und prozessualen Ansatzes. Die Ergebnisse der qualitativ-empirischen multiplen Fallstudie von 14 österreichischen FU zeigen familienspezifische Herausforderungen. Entscheidend für den Fortbestand sind persönliches und finanzielles Engagement der Familie sowie Veränderungsbereitschaft, die zu einer Professionalisierung des Managements führt. Aus wirtschaftlicher Sicht kann die Sanierung in einer neuen Gesellschafterstruktur zweckmäßig sein, obwohl die Identität als FU verloren geht.

1 Einleitung

Familienunternehmen (FU) sind weltweit präsent und seit mehreren Jahrhunderten das Rückgrat vieler Volkswirtschaften. In Österreich zählen zwischen 51 % und 88 % aller Unternehmen zu den FU, welche selbst in der engsten Definition ca. 65 % d...