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Sprachliche Konsistenz in der Unternehmensberichterstattung: Ein Vergleich der sprachlichen Tonalität von finanziellen und nichtfinanziellen Unternehmensberichten
Schwerpunktthema: Rechnungswesen
Nichtfinanzielle Berichtsinhalte sind aufgrund ihrer überwiegend narrativen Natur besonders einer möglichen Erwartungsformung (Impression Management) durch die Unternehmensführung ausgesetzt, wodurch die Informationswahrnehmung und -verarbeitung der Berichtsadressaten beeinflusst werden kann. Ein signifikanter Unterschied in der sprachlichen Gestaltung zwischen finanziellen und nichtfinanziellen Berichten könnte zudem in Konflikt zu den Grundsätzen der ordnungsgemäßen (Konzern-)Lageberichterstattung stehen. Der SentiWS wird für 269 gepaarte Berichtsbeobachtungen von deutschen börsennotierten Unternehmen erhoben und es wird aufgezeigt, dass die sprachliche Tonalität (Sentiment) von nichtfinanziellen Erklärungen systematisch und deutlich positiver ist als die im Wesentlichen negative sprachliche Tonalität von anderen Bestandteilen der Geschäftsberichte. Der statistisch signifikante und von großer Effektstärke geprägte Unterschied kann nicht durch weitere Merkmale von nichtfinanziellen Erklärungen erklärt werden. Dieser Befund offenbart die mangelnde sprachliche Eingliederung gesetzlich vorgeschriebener, nichtfinanzieller Berichte in die Unternehmensberichterstattung.
1 Einführung
Die n...