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NWB EV 4/2021 S. 112

Gerontologie: Lebensstil wichtiger als Gene

Menschen, die 90 oder gar 100 Jahre alt sind, schlägt oft eine Kombination aus Bewunderung und Achselzucken entgegen. „Gute Gene“, heißt es dann oft, wenn Bekannte über die Gründe für das hohe Alter mutmaßen. Doch tatsächlich ist der Einfluss des Erbguts auf die Lebenserwartung nicht so groß, wie viele denken, berichtet der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV). „In der Medizin weiß man heute, dass die Art und Weise, wie wir altern, zu 30 bis 40 % in unseren Genen festgeschrieben ist. Die anderen 60 bis 70 % hängen von unserer Lebensweise ab“, sagt Professor Lenhard Rudolph vom Leibniz-Institut für Altersforschung in Jena. Möglicherweise liegt selbst diese Schätzung noch zu hoch, meint Yaniv Erlich, Ahnenforscher von der Columbia University in New York. Er b...