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BFuP Nr. 6 vom Seite 623

Teamforschung: Methodenmonismus oder Methodenpluralismus? Evidenzbasiertes Management als möglicher Lösungsansatz

Priv.-Doz. Dr. Michael W. Busch, Fachhochschule Wiener Neustadt, Johannes Schmidt, M.Sc. und Univ.-Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz, beide Technische Universität Braunschweig

Methodenstreit ist in der betriebswirtschaftlichen Forschung nichts Ungewöhnliches. Bemerkenswert ist allerdings, mit welcher Vehemenz Vertreter der statistisch-großzahligen Data Science heute mit Anhängern eines eher einzelfallorientierten, qualitativen Forschungszugangs mitunter um den „wahren” Ansatz streiten. Am Beispiel der ganzheitlichen Teamforschung werden die Positionen beider Seiten einander analytisch gegenübergestellt. Mit dem Konzept des sog. Evidenzbasierten Managements scheint ein sinnvoller Vermittlungsansatz gefunden. Mit seiner Hilfe können Teams – je nach Erkenntnisziel – sowohl als Unikat als auch als generalisierbare Entitäten betrachtet werden.

1 Rigor oder Relevanz?

Seit langem wird in der betriebswirtschaftlichen Forschung das Problem diskutiert, wie methodische Strenge (rigor) mit praktischer Relevanz (relevance) und theoretischer Anspruch mit der betrieblichen Wirklichkeit in Einklang gebracht werden können. Die eine (Radikal-)Position geht von unüberbrückbaren, systembedingten Übersetzungs- und Transferproblemen zwischen Wissenschaft und Praxis aus. Beide Sphären erscheinen hier als voneinander separierte, einer eigenen Handlungslogik und Sprache folgende, ...