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Whistleblowing als Mittel zur Prävention und Detektion von Wirtschaftskriminalität in Deutschland – Zwischen Helden- und Denunziantentum
Whistleblowing wird in den USA spätestens seit den Skandalen um Enron als ein wichtiges Mittel zur Prävention und Detektion von Wirtschaftskriminalität verstanden. In Deutschland suggerieren Literatur und Medien, dass Whistleblowing durch die Konnotation als „Denunziantentum” weniger Potential birgt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion wird ein Überblick über regulative Neuerungen gegeben und mit Hilfe einer Befragung untersucht, inwiefern die Einstellung des Individuums und dessen Handlungsmöglichkeiten sowie die Einstellung der Gesellschaft die Verhaltensintention beeinflusst, beobachtete wirtschaftskriminelle Aktivitäten zu melden. Die Analyse zeigt, dass lediglich die eigene Einstellung signifikant auf die Verhaltensintention des Whistleblowers wirkt. Zwischen der Einstellung, Verhaltensintention und Verhaltenskontrolle treten aber signifikante Interaktionseffekte auf. Der Vergleich zu Studienergebnissen anderer Kulturkreise weist zudem auf die Bedeutung kultureller Unterschiede hin. Implikationen für Forschung und Praxis werden speziell im deutschen Kontext diskutiert.
1 Einleitung
Als einer der bedeutendsten wirtschaftskriminellen Skandale der letzten Jahrzehnte erschü...