Volkswirtschaftslehre: Makroökonomie
2. Aufl. 2020
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Kapitel 8
Die Volkswirtschaft auf kurze Sicht S. 200
8. Konjunktur
In den folgenden beiden Kapiteln wechseln wir nun unsere Sichtweise auf die Makroökonomie. Bisher haben Sie im Wesentlichen makroökonomische Theorien kennen gelernt, die eine Orientierung für die langfristige Entwicklung makroökonomischer Größen, wie etwa das BIP, das Zins-, Beschäftigungs- und Preisniveau, lieferten. Nun wenden wir uns der Erklärung der kurzfristigen Entwicklung dieser Größen zu. Die theoretischen Grundlangen dieser kurzfristigen oder auch konjunkturellen Betrachtung gehen zurück auf den „Übervater“ der modernen Makroökonomie: John Maynard Keynes. Keynes lebte von 1883 – 1946; er war damit Zeitzeuge beider Weltkriege und insbesondere auch der ökonomischen Verwerfungen zwischen diesen Kriegen. Außerdem nahm er für das britische Schatzamt an den Verhandlungen zum Versailler Vertrag teil, die er jedoch aus Protest gegen die – ihm ökonomisch widersinnig erscheinenden – Reparationsforderungen gegen Deutschland vorzeitig verließ. Wie die Geschichte zeigte, war seine Ansicht wohl die zutreffendere.
[i]Keynesianismus Sein Hauptwerk „The General Theory of Employment, Interest and Money“ von 1936, das unter dem Eindruck der Weltwirts...