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Krisenbezogenes Verrechnungspreismanagement für Kreditinstitute
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Verrechnungspreise
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind derzeit nicht absehbar und stellen alle Marktteilnehmer vor erhebliche kurz-, mittel-, aber auch langfristige Herausforderungen. Entscheidungen, die kurzfristig getroffen werden müssen, betreffen auch bestehende Verrechnungspreissysteme. Frühere Krisen, wie die Finanzmarktkrise im Jahr 2008, können für spezifische Verrechnungspreisthemen als Vergleichsmaßstab herangezogen werden. Jedoch sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur bedingt vergleichbar. Dies gilt insbesondere für multinationale Unternehmensgruppen im Finanzdienstleistungssektor, da sie als Intermediäre von den spezifischen Herausforderungen aller Marktteilnehmer mit verschiedenartigen Ansätzen zur Bewältigung dieser Ausnahmesituationen betroffen sind. Für das krisenbezogene Verrechnungspreismanagement bedeuten starke Einschnitte in die Geschäftstätigkeit eine Vielzahl von Änderungen in Wertschöpfungsketten, in die Leistungserbringung und die Ausgestaltung angemessener Vergütungen. Dies gilt insbesondere für die Anpassung bestehender oder die Einführung neuer interner Verrechnungspreisregelungen, die ad-hoc und ggf. langfristig eine neue Geschäftswirklichkeit abbilden müssen.
Mit Bezug auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie können im Bereich Verrechnungspreise im Finanzdienstleistungssektor gewisse Parallelen zu den Folgen der Finanzmarktkrise gezogen werden. Von Bedeutung sind dabei die Identifizierung relevanter Sachverhalte, deren Überführung in den Regelprozess und die Berücksichtigung krisenbedingter Faktoren auf die Preisfestsetzung und Dokumentation.
Kurz-, mittel-, und langfristig sind verschiedene Punkte zu betrachten – als Sofortmaßnahmen im Finanzdienstleitungssektor stehen insbesondere die Überwachung und Dokumentation von Sonder(Projekt-)kostenverrechnungen, die Überprüfung der Personalfunktionen vor dem Hintergrund bestehender Wertschöpfungsketten und die Auswirkungen finanzdienstleistungsspezifischer Sachverhalte, z. B. die Finanzierungskostenallokation, im Vordergrund.
Insbesondere in Krisenzeiten kommt einem operativen Verrechnungspreismanagement (ggf. auch mittels IT-basierter Lösungen) besondere Bedeutung zu. Dies betrifft das dezentrale Arbeiten sowie die Aufrechterhaltung der festgelegten Verrechnungspreisrichtlinien.S. 279
Eine Kurzfassung dieses Beitrags finden Sie .