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NWB Nr. 7 vom Seite 623 Fach 29 Seite 1309

Titel, Orden, Ehrenzeichen

von Prof. Dr. J. Vahle, Bielefeld

I. Einführung

So manchem Bundesbürger ist das ”Dr.” oder gar der ”Prof.” vor seinem (bürgerlichen) Namen einiges wert, wie die (angeblich) florierende ”Verleihungspraxis” eines ”Konsul” Weyer und seiner Nachfolger/Konkurrenten dem Vernehmen nach zeigt. Erhebliche Geldsummen (z. T. in sechsstelliger Höhe) flossen und fließen in die Taschen solcher ”Doktormacher”. An dem Geschäft mit ”Titeln” beteiligen sich auch die Leiter (pseudo-)religiöser (”kirchlicher”) und/oder ”wissenschaftlicher” Hochschulen im In- und Ausland, die bei entsprechender Dotation einen wohlklingenden akademischen Grad verheißen. Die Gründe für den angestrebten Erwerb eines derartigen Zusatzes sind vielfältig: Der Wunsch nach gesellschaftlicher Aufwertung und - damit zuweilen verbunden - unmittelbaren oder mittelbaren finanziellen Vorteilen (die Wirtschaft honoriert z. B. den ”Dr.” mit Gehaltszuschlägen) dürften die Hauptmotive sein. Entsprechend gilt - mutatis mutandis - für den Erwerb eines Ordens bzw. Ehrenzeichens. Dies gilt um so mehr, als in der Bundesrepublik Deutschland die Zahl der jährlich verliehenen Orden bewußt klein gehalten worden ist. Der Jahresdurchschnitt liegt bei ca.